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Zugunglück in Aichach: Menschliches Versagen als Unfallursache?

Nach dem tragischen Zugunglück in Aichach, am 07.05.2018, geht die Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit von einem menschlichen Versagen aus. Der Fahrdienstleiter wurde vorläufig Festgenommen, aber am Nachmittag unter Auflagen wieder außer Vollzug gesetzt.

Am Montag gegen 21.15 Uhr war ein Personenzug auf der Strecke von Augsburg in Richtung Ingolstadt unterwegs. Wenige hundert Meter vor der Einfahrt in den Bahnhof Aichach kollidierte der Zug der Bayerischen Regiobahn frontal mit der Lok eines stehenden Güterzugs.

Der Lokführer des Personenzugs und eine Passagierin wurden dabei so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen erlagen.

Außerdem wurden – nach bisherigem Erkenntnisstand – eine Person schwer, zwei Personen mittelschwer, sowie elf Personen leicht verletzt. Dabei handelte es sich ebenfalls um Fahrgäste der Regiobahn. Der Lokführer des Güterzugs war äußerlich zunächst unverletzt.

Menschliches Versagen als Unfallursache?
Nach bisherigen Erkenntnissen wird davon ausgegangen, dass der Unfall auf menschliches Versagen zurückzuführen ist. Der 24-jährigen Fahrdienstleiter wurde wegen des dringenden Verdachts der fahrlässigen Tötung des 37-jährigen Lokführers sowie der 73-jährigen Passagierin vorläufig festgenommen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Augsburg hat der zuständige Ermittlungsrichter des Amtsgericht Augsburg einen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung sowie der fahrlässigen Gefährdung des Bahnverkehrs erlassen und unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der Haftgrund der Fluchtgefahr konnte mit den Auflagen in ausreichender Form ausgeräumt werden.

Der zuständige Abteilungsleiter der Staatsanwaltschaft Augsburg hat sich hierzu vor Ort begeben, um einen persönlichen Eindruck von den Ereignissen zu gewinnen.

Die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Augsburg zum Unfallhergang dauern an. So wird im Laufe des Vormittags ein Gutachter die Unfallfallstelle in Augenschein nehmen.

Polizei sucht noch nicht erfasste Zugfahrgäste
Unmittelbar nach der Kollision entfernten sich etwa 15 Passagiere der Regiobahn, noch bevor Einsatzkräfte deren Personalien erheben konnten. Die Kriminalpolizei bittet diese Fahrgäste nun dringend darum, sich unter Telefon 0821/323-3810 (24 Stunden erreichbar) zu melden.

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