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Falscher Enkel erbeutet 15.000 Euro bei Seniorin

Enkeltrickbetrüger brachten eine Seniorin um ihr Erspartes. Nun ermittelt die Kripo Memmingen. Es ging um den Kauf einer Wohnung.

Was ist passiert?
Wie erst jetzt zur Anzeige gebracht wurde, kam es bereits Ende September diesen Jahres zu einem vollendeten Betrug, bei dem das Opfer um 15.000 Euro gebracht wurde. Die Täter gaben sich am Telefon als angeblicher Notar und Enkelin der geschädigten Seniorin aus und überzeugten diese, dass Geld für den Kauf einer Wohnung benötigt werde. Darüber hinaus drohten sie der Geschädigten und setzten die Frau stark unter Druck. So veranlassten sie diese dazu, die genannte Summe bei der Bank abzuheben und an ihrer Wohnanschrift an eine unbekannte männliche Person zu übergeben.

Erst nach der Sichtung der Kontoauszüge durch die Tochter der Seniorin wurde die Tat zur Anzeige gebracht. Die weiteren Ermittlungen werden von der Kriminalpolizeiinspektion Memmingen geführt.

Wie gehen die Betrüger vor?
Die Anrufer teilen dabei mit, soeben einen Anruf des vermeintlichen Enkels oder der Enkelin der Angerufenen bekommen zu haben. Diese/r wäre in einen Verkehrsunfall (oder einen sonstigen Unglücksfall) verwickelt und bräuchte nun schnell Geld, um Rechtsanwaltskosten zu begleichen, einen Krankenhausaufenthalt des vermeintlichen Opfers zu bezahlen und sich so vor dem Verlust des Führerscheins (oder sonstigen Folgen, beispielsweise einer gerichtlichen Strafe) zu retten.

Zahlen, Daten, Fakten | Beuteschaden in diesem Jahr bereits jetzt fast doppelt so hoch als im Jahr 2020

Im Jahr 2020 registrierte die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West bei Betrugsdelikten mit der sogenannten Enkeltrick-Masche insgesamt 110 Anzeigen. Hierbei wurden in vier „erfolgreichen“ Fällen über 100.000 Euro erbeutet. 2021 verzeichnete das Präsidium bis Ende September schon über 100 Anzeigen, bei denen in sieben erfolgreichen Fällen ein Schaden von über 190.000 Euro entstanden ist.

Das empfiehlt die Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht von sich aus mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
  • Reden Sie mit ihren Angehörigen oder Nachbarn über dieses Thema!

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