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Geschäfte im Visier: Betrüger verlangen Codes von Guthabenkarten

Fälle im Raum Memmingen, Mindelheim und der Region

Betrüger melden sich immer wieder telefonisch bei Verbrauchermärkten, Ladengeschäften oder Tankstellen und verlangen unter einem Vorwand die Herausgabe von Guthabenkarten-Codes. In Memmingen und Mindelheim registrierte die Polizei nun weitere Fälle.

Wie gehen die Täter vor?
Die Täter rufen organisiert aus Callcentern – meist aus dem Ausland – an. Sie täuschen vor, ein Mitarbeiter eines Dienstleisters zu sein oder rufen unter der Nummer des Chefs des Geschäftes an, die sie vorher erlangt haben.

Unter der Legende, dass es ein technisches Problem gebe, beispielsweise sei ein Drucker defekt oder ein Guthabenkarten-Lesegerät müsse getauscht werden, oder dem Vorwand, die Guthabenkarten seien abgelaufen und müssen entwertet werden, verwickeln sie Angestellte rhetorisch gewandt in ein Gespräch und nutzen den Umstand aus, dass die Kassiererinnen und Kassier oft unter Zeitdruck stehen.

So verlangen sie zur Behebung der vorgetäuschten Probleme dann telefonisch die Übermittlung der Codes auf den Guthabenkarten. Einmal durchgegeben, sind die Codes in Sekundenschnelle eingelöst und die Guthabenkarten damit wertlos. Pro erfolgreichem Fall registrierte das Polizeipräsidium einen Schaden von meist etwa 500 bis 1.500 Euro.

Was ereignete sich aktuell?
Am Mittwochabend, den 01.09.2021, kurz vor Ladenschluss meldete sich ein unbekannter Täter bei verschiedenen Filialen einer Verbrauchermarktkette in Memmingen und Mindelheim und gab sich jeweils als Mitarbeiter der Firmenzentrale aus. Er forderte die Kassiererinnen auf, mehrere Guthabenkarten an der Kasse zu scannen und ihm anschließend die Nummern zu übermitteln. Der hierbei entstandene Schaden beläuft sich auf eine mittlere vierstellige Summe.

Was empfiehlt die Polizei?

Die Polizei rät Betreiberinnen und Betreibern:

  • Weisen Sie Ihr Personal auf die Betrugsmasche hin
  • Schulen Sie das Personal im Umgang mit den Geräten
  • Hinterlegen Sie eine Liste mit den Telefonnummern der Dienstleister/Anbieter für Rückrufe
  • Erstatten Sie bei einem erfolgten Betrug Anzeige bei der Polizei

Die Polizei rät Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:

  • Seien Sie vorsichtig bei angeblichen Defekten von Geräten oder ungültigen Wertkarten
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
  • Wird von Ihnen eine Übermittlung von Codes gefordert, legen Sie auf und wählen selbst die Nummer des Dienstleisters oder Anbieters. Dieser soll Ihnen die Richtigkeit des Anliegens bestätigen
  • Haben Sie Codes übermittelt: Kontaktieren Sie unverzüglich den Dienstleister oder Anbieter zur Stornierung der übermittelten Codes

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