Ermittlungserfolg: 17 Raubüberfälle auf Tankstellen geklärt – Vier Männer in Haft
Ermittlungserfolg. Die Kripo Memmingen konnte nun die beiden Raubüberfälle auf die Tankstellen in Memmingen und Erkheim vom 18.07.2015 und 19.07.2015 klären und vier tatverdächtige Männer im Alter 20 und 24 Jahren festnehmen.
Dabei brachten die Erkenntnisse der Memminger Ermittler die Polizei in Niedersachsen auf die Spur zu einer mehrköpfigen Tätergruppe und trugen somit maßgeblich zur Klärung von 15 weiteren Raubüberfällen auf Tankstellen in Niedersachen und Sachsen-Anhalt bei.
Die Tatverdächtigen für die hiesigen Raubüberfälle wurden in der zurückliegenden Woche im niedersächsischen Helmstedt und in Ottobeuren festgenommen. Die umfangreichen Nachforschungen der Kripo Memmingen führten zunächst zu drei Tatverdächtigen aus Niedersachsen. Dort wurden bereits Ermittlungen wegen über einem Duzend Tankstellenüberfälle geführt, die sich seit Mai 2015 rund um Helmstadt und im benachbarten Sachsen-Anhalt ereignet hatten. Aufgrund der Erkenntnisse der Memminger Kollegen und einem Informationsaustausch zwischen den Polizeibehörden gelang es nun, neben den Überfällen auf die Tankstellen in Memmingen und Erkheim, auch die Überfallserie in Niedersachsen zu klären.
In einer zwischen den bayerischen und niedersächsischen Ermittlungsbehörden abgestimmten Aktion wurden vergangene Woche in Helmstadt mehrere Wohnungen durchsucht und unter anderem die drei Männer festgenommen, gegen die von der Staatsanwaltschaft Memmingen beantragte und vom Amtsgericht Memmingen erlassene Haftbefehle vorlagen. Die Durchsuchungen führten zur Auffindung von zahlreichen Beweismitteln. So konnten unter anderem verschiedenes Raubgut und Tatwerkzeug sichergestellt werden. Dem geständigen Trio werden insgesamt 17 Raubüberfälle zur Last gelegt. Bei den in Helmstadt Festgenommen handelt es sich offensichtlich um Mitglieder einer mehrköpfigen Gruppe junger Männer, die sich für die Überfälle in Norddeutschland verantwortlich zeigen.
Kurz darauf ergab sich noch ein Tatverdacht gegen einen 20-jährigen Bekannten der Gruppe, der an seiner Wohnanschrift in Ottobeuren schließlich ebenfalls festgenommen wurde. Er wurde am zurückliegenden Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen der zuständigen Haftrichterin vorgeführt, die die Untersuchungshaft anordnete. In seiner Wohnung fanden die Ermittler Teile der Beute und außerdem Kleidung, die bei dem Überfall auf die Erkheimer Tankstelle getragen wurde. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der geständige 20-jährige Unterallgäuer zumindest bei den beiden Überfällen im Memminger Raum beteiligt war.
Mit der Festnahme dieser Männer endet eine Überfallserie, die in den letzten vier Monaten bei Tankstellenmitarbeitern für Schrecken sorgte und Ängste hinterließ, die zum Teil noch immer andauern und somit weit über den materiellen Schaden von ca. 20.000 Euro hinausgehen.
Eine zentrale Rolle bei der Klärung dieser Verbrechen habe laut Kriminaloberrat Wolfgang Sauter die Auswertung von gespeicherten Telekommunikationsdaten gespielt, da ohne dieses Instrumentarium eine derart schnelle Aufklärung kaum vorstellbar gewesen sei. Neben der akribischen Arbeit seiner Mitarbeiter und dem guten Zusammenspiel mit den niedersächsischen Behörden, sei dies der Schlüssel bei der Lösung dieser Fälle gewesen, so der Kripochef weiter. Insofern begrüßt er die aktuellen Bestrebungen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Vorratsdatenspeicherung, Regelungen zu schaffen, damit die Ermittlungsbehörden in Fällen der Schwerkriminalität und mit richterlicher Zustimmung dieses Ermittlungselement verwenden und auf entsprechende Datensätze zurückgreifen können.