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Polizeiliche Kriminalstatistik 2016: Region gehört zu den sichersten in Deutschland

Am 13.03.2017 wurde die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016 für das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West und Schwaben Nord vorgestellt. Dessen Zuständigkeitsbereiche zählen weiterhin zu den sichersten Regionen Deutschlands.

Zuständigkeitsbereich Polizeipräsidium Schwaben Süd-West
Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde von Polizeipräsident Werner Strößner bei der Veröffentlichung der detaillierten Zahlen ein positives Fazit gezogen. „Die Sicherheitslage in unserem Zuständigkeitsbereich ist nach wie vor sehr gut. Garant hierfür sind nicht nur die professionelle und engagierte Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, sondern auch die Bevölkerung, die unsere Arbeit durch Hinweise wesentlich unterstützt.“

Straftaten in 2016 leicht gestiegen
Die registrierten Straftaten stiegen im vergangenen Jahr um 1.592 Fälle auf nunmehr 43.055 Taten an (Anstieg um 3,8 %). Bereinigt man diese Zahlen um ausländerrechtliche Verstöße, hierbei handelt es sich um Taten, die ausschließlich von Ausländern begangen werden können, wie Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz, stiegen die Fallzahlen um 396 auf 39.640 an (Anstieg um 1 %).

Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner, die sogenannte Häufigkeitszahl, ist in unserer Region mit 4.498 (bereinigt: 4.141) innerhalb Bayerns eine der niedrigsten. Sie liegt sogar 34,5 Prozent unter der guten bayerischen Häufigkeitszahl (Bayern 2016: 6.871; Bund 2015: 7.797).

Etwa 70% der Straftaten wurden aufgeklärt
Die Aufklärungsquote konnte im vergangenen Jahr für den Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West abermals um 1,2 Prozent (bereinigt: 0,5 %) auf nunmehr 70,6 Prozent (bereinigt: 68,1 %) gesteigert werden.

Die Gewaltkriminalität stieg um 28 auf 1.353 Fälle an, was in etwa dem Zehnjahresdurchschnitt entspricht. Mit 86,8 Prozent gelang es die bisher hohe Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich beizubehalten.

Die Straßenkriminalität sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent auf 5.926 Fälle. Der Bereich der Diebstahlskriminalität stellt mit 10.984 Fällen nach wie vor die größte Deliktsgruppe dar. Gegenüber dem Vorjahr sanken hier ebenfalls die Fallzahlen um 3,1 Prozent auf das Niveau des Jahres 2014.

Im Bereich der Rauschgiftdelikte gelang es im vergangenen Jahr 3.829 Fälle aufzudecken, was einer Steigerung um 32,5 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Geringfügig weniger Sexualdelikte
Bei den Sexualdelikten konnte ein weiterer Rückgang um 3,8 Prozent auf 436 Fälle verzeichnet werden.

Fallzahlen Einbrüche
Grafik: Polizei

Wohnungseinbrüche geben Anlass nuz Sorge
Anlass zur Sorge gibt die Steigerung 2016 im Fallaufkommen bei den Wohnungseinbruchdiebstählen. „Trotz einer Vielzahl an Präventionsmaßnahmen und umfassender Kontrollaktionen ist es uns nicht gelungen, eine weitere Steigerung der Wohnungseinbruchszahlen zu verhindern. Hier wird auch in Zukunft unser volles Engagement gefordert sein“, so der Leitende Kriminaldirektor Albert Müller, Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Regional gesehen entwickelt sich das Phänomen sehr unterschiedlich. Während in den Landkreisen Günzburg und Lindau die Fallzahlen rückläufig waren, mussten in den Landkreisen Neu-Ulm und Ostallgäu sowie im Bereich Kempten zum Teil deutliche Steigerungen verzeichnet werden. Die Aufklärungsquote lag mit 20,1 Prozent um 3,7 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt (16,4 %) und 9,1 Prozent über der Quote von 2015.

Entwicklung Wohnungseinbruch
Grafik: Polizei

Zeugen und Hinweisgeber für Polizei enorm wichtig
„Durch Hinweise kann uns die Bevölkerung bei der Ermittlungsarbeit tatkräftig unterstützen. Deshalb möchte ich dazu ermutigen, verdächtige Beobachtungen unverzüglich der Polizei unter der „110“ zu melden. Verbrechensbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, hebt Polizeipräsident Werner Strößner hervor.

Detaillierte Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016 des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West können dem Sicherheitsbericht, seiner Sonderbeilage und der Präsentation entnommen werden.

SB Schwaben Nord
Foto: Polizei

Zuständigkeitsbereich Polizeipräsidium Schwaben Nord
„In Nordschwaben leben, heißt sicher leben!“ – Diese Kernbotschaft konnte Polizeipräsident Michael Schwald anlässlich der heutigen Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Kriminalstatistik für das Jahr 2016 mit Zahlen belegen. Wie die bundesweit einheitlich geführte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erneut belegt, leben die Menschen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, auch gemessen an den hohen bayerischen Standards, in einer der sichersten Regionen Deutschlands. Unabhängig von der objektiv positiven Sicherheitslage nahmen jedoch latente Bedrohungsszenarien Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der im Schutzbereich lebenden Bevölkerung.

„Die Themen Terror und Amok haben im vergangen Jahr die Schlagzeilen beherrscht. Im Monat Juli erschütterten drei dramatische Ereignisse die Menschen in Bayern und darüber hinaus.“ Schwald erklärte, dass der Axtangriff eines jungen Flüchtlings am 18. Juli in einer Regionalbahn bei Würzburg, der Amoklauf eines 18-jährigen Mannes am 22. Juli im Münchner Olympia-Einkaufszentrum sowie der Sprengstoffanschlag am 27. Juli auf ein Ansbacher Weinlokal die Sicherheitssituation in allen bayerischen Polizeiverbänden veränderte. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord bewertet fortlaufend die bestehenden Einsatzkonzeptionen und passt diese erforderlichenfalls neuen Entwicklungen an.

Insgesamt positive Zahlen
„Objektiv wird die Sicherheitslage einer Region durch drei Kennzahlen bestimmt: Die absolute Zahl der registrierten Straftaten, der sogenannten „Kriminalitätshäufigkeitszahl“ sowie der Aufklärungsquote.“ Für alle drei Größen konnte Schwald positive Zahlen präsentieren.

Die Zahl der erfassten Straftaten sank im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord im Jahr 2016 signifikant um 7,4% auf 42.826 (2015: 46.267). „Diese aktuelle Entwicklung wurde in erster Linie vom starken Rückgang der einreisenden Flüchtlinge und den damit einhergehend rückläufigen Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz bestimmt. Während von 2014 auf 2015 die Zahl der ausländerrechtlichen Delikte in Nordschwaben noch um 5.839 zugenommen hatte, ging sie von 2015 auf 2016 wieder um 3.392 zurück“, erklärte Schwald. Um einen belastbaren Vergleich der Kriminalitätsentwicklung zu ermöglichen, legte das Präsidium Schwaben Nord deshalb für das Jahr 2016 eine um die Zahl der ausländerrechtlichen Verstöße bereinigte Statistik vor. Auch hier konnte mit 39.707 Fällen ein leichter Rückgang um 0,1% (49 Fälle) verzeichnet werden. „Das ist der niedrigste Stand seit 2007! Auch wenn es sich nur um einen minimalen Rückgang handelt, ist Nordschwaben damit die einzige Region Bayerns, in der die Zahl der um ausländerrechtliche Delikte bereinigten Straftaten sinkt.“

Weniger Straftaten
Die Vergleichsgröße „Kriminalitätshäufigkeitszahl“ (KHZ) gibt an, wie viele Straftaten pro 100.000 Einwohner in einer Region begangen wurden. Auch hier sank der bereinigte Häufigkeitswert im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 67 Punkte auf 4.467 (2015: 4.534). Zum sechsten Mal in Folge blieb die nordschwäbische KHZ unterhalb der 5.000er Marke und unterschritt die bereinigte gesamtbayerische KHZ (4.785) erheblich. Noch deutlicher wird die positive Entwicklung bei der unbereinigten KHZ, d.h. inklusive der ausländerrechtlichen Delikte. Hier sank der Wert aus dem Jahr 2015 (5.277) um 459 Punkte auf 4.818.

Aufklärungsquote liegt bei rund 70 Prozent
Der polizeiliche Ermittlungserfolg wird in erheblichem Maße an der Aufklärungsquote (AQ) gemessen. Auch bei dieser Größe braucht das Polizeipräsidium Schwaben Nord einen Vergleich mit anderen Regionen Bayerns und Deutschlands nicht zu scheuen. In 67,9% aller Fälle (bereinigt um ausländerrechtliche Verstöße) konnte der Täter ermittelt bzw. die Straftat geklärt werden. Somit konnte nach der Steigerung des Vorjahres (2015: 67,5%) nochmals eine Verbesserung der AQ um 0,4% erreicht werden.

Weniger Einbrüche in 2016
Der Deliktsbereich des Wohnungseinbruchdiebstahls (WED) war auch im Jahr 2016 ein Schwerpunkt der Kriminalitätsbekämpfung beim Polizeipräsidium Schwaben Nord. Dieses Kriminalitätsphänomen ist besonders geeignet, das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung nachhaltig negativ zu beeinflussen. Hier sank die Zahl der registrierten Einbrüche deutlich um 91 Fälle bzw. 14,2% auf 550 (2015: 641). Durch ein Bündel unterschiedlichster Maßnahmen gelang es, die Aufklärungsquote auf 28,5% (2015: 8,1%) zu verbessern. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass 43,1% aller Einbrüche im Versuchsstadium stecken blieben. Dies dürfte auch auf intensive Präventionsbemühungen (u.a. technische Einbruchsprävention) der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Nordschwaben zurückzuführen sein.

Im Bereich der Straßenkriminalität (hierzu zählen u.a. Vergewaltigungen sowie exhibitionistische Handlungen im öffentlichen Bereich, Sachbeschädigungen wie z.B. Graffiti, Straßenraub, Diebstahlsdelikte an Kfz) stiegen die Fallzahlen im Vergleichsjahr um 7,1% auf 7.158 erfasste Delikte an. Trotz dieses Anstiegs blieben die Fallzahlen weit unterhalb des Mittelwertes von 7.645 für den zurückliegenden Zehnjahreszeitraum.

TOP 5 Anlässe PP Schwaben Nord
Grafik: Polizei

Mehr Rauschgiftdelikte im Bereich des PP Schwaben Nord
Ein deutlicher Anstieg der Deliktszahlen war im Bereich der Rauschgiftkriminalität sowie bei den Rauschgifttodesfällen zu verzeichnen. Bei den Rauschgiftdelikten stiegen die erfassten Fallzahlen um 462 Fälle bzw. 18,2% auf 2.994 (2015: 2.461). Die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität ist wie kein anderer Deliktsbereich sehr stark vom polizeilichen Kontrollverhalten und damit auch den personellen Ressourcen eines Polizeiverbandes abhängig. Der negative Trend bei den Rauschgifttodesfällen setzte sich auch im Jahr 2016 fort. 42 Menschen (35 Männer, 7 Frauen), und damit elf mehr als 2015, starben im Vorjahr an den Folgen eines vorangegangenen Rauschgiftkonsums. Der deutliche Anstieg ist u.a. auf einen vermehrten Konsum synthetischer Cannabinoide (sog. „Kräutermischungen“) bzw. deren Beikonsum zurückzuführen.

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