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Polizeipräsidium Schwaben Nord: Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik 2017

Im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlichte das Polizeipräsidium Schwaben Nord am 19.02.2018 die Verkehrsstatistikzahlen für das Jahr 2017.

Polizeivizepräsident Norbert Zink und Polizeioberrat Ralf Bührle beleuchteten die wesentlichen Fakten und Entwicklungen des Unfallgeschehens im vergangenen Jahr für den gesamten Präsidiumsbereich.Die Gesamtzahl der von der nordschwäbischen Polizei registrierten Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr von 26.230 (2016) auf 26.661 (2017) und damit um 1,64 % gestiegen.

Die Zahl der dabei verletzten Personen nahm erfreulicherweise um 2,85 %, von 5.024 (2016) auf 4.881 (2017) ab.

Die Zahl der Verkehrstoten lag, wie schon im Jahr 2016, bei 30 Personen. Dieser Wert stellt somit erneut den niedrigsten Stand seit Statistikbeginn dar. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich unter den Verkehrstoten weder ein Kind, noch ein Jugendlicher (bis 17 Jahre) befand. Die Zahl der Getöteten Senioren stieg allerdings deutlich um 87,50 %, von 8 (2016) auf 15 (2017). Somit war die Hälfte aller Getöteten älter als 65 Jahre.

Wurden in der ersten Jahreshälfte 2017 insgesamt 6 Verkehrstote registriert, so stieg deren Zahl bis Ende Oktober auf 26 Getötete an. 8 Verkehrsteilnehmer kamen Bundesstraßen, 6 auf Staatsstraßen, 4 auf Kreisstraßen, 2 auf Gemeindestraßen und 1 Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn ums Leben. 9 Verkehrsteilnehmer verunglückten im innerstädtischen Bereich.

Überblick Stadt Augsburg und Landkreise (in Klammern 2016):

  • Stadt Augsburg: Verkehrsunfälle insgesamt 10.660 (10.621) + 0,37 %
    Verletzte 1.817 (1.872) – 2,94 %
    Getötete 7 (2) + 250 %
  • Landkreis Augsburg: Verkehrsunfälle insgesamt 6.315 (6.075) + 3,95 %
    Verletzte 1.190 (1.222) – 2,62 %
    Getötete 8 (10) – 20 %
  • Landkreis AIC-FDB: Verkehrsunfälle insgesamt 3.812 (3.599) + 5,92 %
    Verletzte 715 (786) – 9,03 %
    Getötete 3 (7) – 57,14 %
  • Landkreis DLG: Verkehrsunfälle insgesamt 2.188 (2.232) – 1,97 %
    Verletzte 465 (501) – 7,19 %
    Getötete 6 (4) + 50 %
  • Landkreis DON: Verkehrsunfälle insgesamt 3.686 (3.703) – 0,45 %
    Verletzte 694 (643) + 7,93 %
    Getötete 6 (7) – 14,29 %

Unfallursache Geschwindigkeit:

Betrachtet man die Hauptunfallursachen auf die Gesamtzahl der Unfälle bezogen, in der auch die Kleinunfälle enthalten sind, so liegt auf Platz 1 der mangelnde Sicherheitsabstand (33%), gefolgt von Fehlern beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren (25%), Vorfahrtsverletzungen (15%) und an vierter Stelle die Geschwindigkeit (10%).

Betrachtet man die tödlichen Verkehrsunfälle, so liegt die Unfallursache Geschwindigkeit mit einem Anteil von 26 % auf Platz 1 gefolgt von den Verstößen gegen die Straßenbenutzung/Rechtsfahrgebot sowie von Fehlern beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren (16% bzw. 15%).

Unfälle unter Alkoholeinfluss:

Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss belief sich auf insgesamt 365. Erfreulicherweise gingen sowohl der Anteil der dabei verletzten Personen von 213 (2016) auf 209 (- 1,88 %) als auch die Anzahl der dabei tödlich Verunglückten von 6 (2016) auf 4 (-33,33 %) zurück. Die Unfallursache „Alkohol“ steht bei den tödlichen Verkehrsunfällen mit 10 % an vierter Stelle.

Zweiradunfälle:

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei erneut einen Anstieg der Fahrradunfälle um 4,28 %, von 1.426 (2016) auf 1.487 (2017). Daraus resultierte, dass auch die Anzahl der dabei verletzten Personen um 2,40 % von 1.252 (2016) auf 1.282 (2017) angestiegen ist. Leider musste bei den getöteten Radfahrern ein erheblicher Anstieg von 1 (2016) auf 8 (2017) verzeichnet werden. In 6 von 8 Fällen (75 %) war dem Unfallgeschehen dabei ein Fehlverhalten der Radfahrer vorausgegangen. Von den insgesamt 8 getöteten Radfahrern hatte nur 1 Radfahrer einen Fahrradhelm getragen.

Annähernd gleich blieb die Anzahl der Unfälle im Bereich des motorisierten Zweiradverkehrs. In diesem Segment ereigneten sich 2017 insgesamt 595 Unfälle, ein leichter Anstieg von 0,17 % gegenüber dem Vorjahr mit 594 Unfällen. Die Zahl der Verletzten ging um 3,49 %, von 516 (2016) auf 498 (2017), die Zahl der Getöteten um 14,29 %, von 7 (2016) auf 6 (2017), zurück.

Ablenkung im Straßenverkehr:

Ein leider immer noch aktuelles Thema ist die Beeinflussung von Fahrzeuglenkern durch Ablenkung, sei es durch das Telefonieren oder durch die Nutzung von besonderen Diensten wie WhatsApp oder Facebook beim Fahren. Mit Schwerpunktkontrollen, ganzjährigen Präventionsveranstaltungen sowie der Publikation von 1200 Plakaten im gesamten nordschwäbischen Bereich sollten Verkehrsteilnehmer im zurückliegenden Jahr im Hinblick auf diese Thematik sensibilisiert werden. Im Ergebnis konnte ein Rückgang der festgestellten Verstöße im Zusammenhang mit der Benutzung von Mobiltelefonen um 7,63 %, von 6.057 (2016) auf 5.595 (2017), erreicht werden.

Präventionsmaßnahmen:

Polizeivizepräsident Norbert Zink hob insbesondere die Präventionsarbeit der nordschwäbischen Polizei im Bereich der Verkehrssicherheit hervor. So nahmen 2017 insgesamt 7755 Schülerinnen und Schüler an der Ausbildung der Jugendverkehrsschulen zum sicheren Radfahren teil.

Auch engagieren sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord derzeit ca. 2300 ehrenamtliche Helfer im Schulwegdienst. In diesem Zusammenhang ist es besonders erfreulich, dass auch 2017 kein Kind auf dem Schulweg ums Leben kam.

Jeder fünfte getötete Verkehrsteilnehmer im nordschwäbischen Bereich war ein motorisierter Zweiradfahrer. Trotz eines Rückgangs um 14,29 %, von 7 (2016) auf 6 (2017) Getötete, werden auch 2018 wieder Schwerpunktaktionen zum Thema Motorradsicherheit durchgeführt. Bereits jetzt sei auf die Anfang März 2018 beginnende Plakataktion „Bitte Drehzahl runter“ an der „Bergstrecke Mickhausen“ verwiesen.

Fazit:

Die Auswertung der Unfallzahlen für den Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord ergab:

  • Alle 20 Minuten ereignet sich ein Verkehrsunfall.
  • Fast alle zwei Stunden wird dabei ein Mensch verletzt.
  • Etwa jeden zwölften Tag wird dabei ein Mensch getötet.

Polizeivizepräsident Zink äußerte sich im Rahmen der Pressekonferenz insbesondere zur polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit, appellierte in diesem Zusammenhang aber auch zugleich an die Verkehrsteilnehmer:

„Wir werden unsere Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit weiterhin aufrechterhalten und diese bei erkannten Schwerpunkten intensivieren. Bei den Hauptunfallursachen zeigt sich leider immer wieder, dass dem Verkehrsunfall ein bewusst verkehrswidriges Verhalten der Verkehrsteilnehmer vorausgegangen war. Letztlich können wir alle mit unserem Verhalten zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Dazu gehört es, auch mal den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, auf andere (insbesondere auch Schwächere) Rücksicht zu nehmen oder aber in der ein oder anderen Situation auch auf seinen Vorrang zu verzichten!“

Siehe auch: Verkehrsunfallstatistik Bayern 2017 – Weniger Tote und Verletzte

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