Landkreis Dillingen a. d. DonauLandkreis und Stadt AugsburgNews ÜberregionalRegionalnachrichtenTOP-Nachrichten

Sicherheitsberichts 2017: Nordschwaben – eine der sichersten Regionen Deutschlands

Positive Zahlen bei der Vorstellung des Sicherheitsbericht 2017 für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidium Schwaben Nord.

„In Nordschwaben leben, heißt sicher leben!“ – Polizeipräsident Michael Schwald konnte im Rahmen der Pressekonferenz am 04.04.2018, zur Veröffentlichung der Kriminalstatistik für das Jahr 2017, eine sehr zufriedenstellende und positive Sicherheitsbilanz ziehen. Auch für das vorangegangene Jahr belegt die bundesweit einheitlich geführte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), dass die Menschen im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, auch gemessen an den hohen bayerischen Standards, in einer der sichersten Regionen Deutschlands leben. Dies ist von elementarer Bedeutung für die Lebensqualität in einer Region, da diese untrennbar mit der dortigen Sicherheitslage verbunden ist.

Auf Grundlage der Polizeilichen Kriminalstatistik kann die Sicherheitslage einer Region objektiv durch drei Kennzahlen bestimmt werden: Die absolute Zahl der registrierten Straftaten, die Anzahl der begangenen Straftaten pro 100.000 Einwohnern (Kriminalitätshäufigkeitszahl) sowie der Aufklärungsquote. Alle drei Kennzahlen sind für den nordschwäbischen Bereich positiv zu bewerten.

So sank die Zahl der erfassten Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 2017 auf ein Rekordtief im Zehnjahresvergleich. Mit 39.072 (2016: 42.826) registrierten Delikten war gegenüber dem Vorjahr ein signifikanter Rückgang um 8,8% zu verzeichnen. „Die aktuelle positive Entwicklung wird durch den fortgesetzten Rückgang der Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz forsiert“, erklärte Schwald. Daneben zeigten sich auch im Bereich der Diebstahls-, Betrugs- und Rohheitsdelikte merkbare Rückgänge. Um einen belastbaren Vergleich der Kriminalitätsentwicklung zu ermöglichen, legte das Präsidium Schwaben Nord auch für das Jahr 2017 eine um die Zahl der ausländerrechtlichen Verstöße bereinigte Statistik vor. Der Rückgang an statistisch erfassten Straftaten spiegelt sich auch hier wieder. Nach Abzug aller ausländerrechtlichen Verstöße war mit 37.493 erfassten Straftaten (2016: 39.707) ein deutlicher Rückgang um 5,6% zu verzeichnen. „Dies ist der niedrigste Stand seit Bestehen des Polizeipräsidiums Schwaben Nord“, so Schwald (Anmerkung: Gründung 2008).

Damit einhergehend verringerte sich im Vergleichsjahr 2017 auch die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) in Nordschwaben. So sank der Häufigkeitswert im Vergleich zum Vorjahr signifikant um 454 Punkte auf 4.364 (2016: 4.818). Auch im Vergleich mit der bereinigten gesamtbayerischen KHZ (4.533) wird die positive Entwicklung deutlich. Hier sank der nordschwäbische Wert um 280 Punkte auf 4.187 und blieb zum siebten Mal in Folge unter der 5.000er Marke.

„Für Opfer krimineller Handlungen ist die erfolgreiche Tataufklärung häufig ein wesentlicher Aspekt, das erlittene Trauma verarbeiten zu können“, so Schwald. Demzufolge ist die Aufklärungsquote (AQ) ein wesentlicher Gradmesser für die Arbeit der Polizei. Auch bei dieser Größe braucht das Polizeipräsidium Schwaben Nord mit einer Aufklärungsquote von 68,1% (2016: 70,3%) einen Vergleich mit anderen Regionen Bayerns und Deutschlands nicht zu scheuen. „Damit konnten mehr Straftaten geklärt und die Täter der Justiz zuführt werden, als es im ohnehin schon sehr guten bayernweiten Durchschnitt mit 66,8% der Fall ist“. Die leicht gesunkene Aufklärungsquote ist durch den Rückgang der erfassten Straftaten in Deliktsbereichen mit einem hohen Anteil bekannter Tatverdächtiger (Ausländerrecht, Rohheitsdelikte) zu begründen. Auch die bereinigte Aufklärungsquote mit 66,7% übertrifft die durchschnittliche bereinigte Aufklärungsquote in Bayern (66,4%) um über 2%. Im Bereich der Stadt Augsburg hat sich die bereinigte Aufklärungsquote um 0,9% auf 69,5% verbessert. In keiner bayerischen Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern werden prozentual mehr Straftaten aufgeklärt.

Ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen war im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen. Hier wurden 2017 in Nordschwaben 449 Delikte und damit 34,0% mehr Fälle zur Anzeige gebracht als es Vergleichszeitraum des Vorjahres der Fall war. Diese Steigerungsraten sind Ausfluss der 2017 in Kraft getretenen gesetzlichen Änderung des Sexualstrafrechts – Stichwort „Nein heißt Nein“! Die Normierung des „Sexuellen Übergriffs“ in §177 StGB (27 Fälle) sowie der „Sexuellen Beleidigung“ in §184i StGB (78 Fälle) wirken sich hier signifikant in der PKS aus.

Zu den 26.604 in Nordschwaben aufgeklärten Straftaten konnten 19.477 Tatverdächtige ermittelt werden. Davon waren 14.911 (76,6%) Männer und 4.566 (23,4%) Frauen. Bei den um ausländerrechtliche Delikte bereinigten Straftaten waren 5.903 (32,7%) Tatverdächtige nichtdeutsch, wobei es sich in 1.753 Fällen um Zuwanderer handelte. Als Zuwanderer werden in der PKS Personen erfasst, die den Aufenthaltsgrund „Asylbewerber/Asylberechtigter“, „Duldung“, „Kontingent-/Bürgerkriegsflüchtling“ oder „Unerlaubt aufhältig“ haben. Der Anteil gemeldeter Nichtdeutscher an der Bevölkerung im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord beträgt 12,2%.

Das Polizeipräsidium Schwaben Nord investierte auch 2017 wieder einen hohen Personal- und Ermittlungsaufwand zur Bekämpfung des Deliktsbereichs Wohnungseinbruchdiebstahl (WED). Dieses Kriminalitätsphänomen ist besonders geeignet, das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung negativ zu beeinflussen, denn Opfer fühlen sich oft dauerhaft in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Die Zahl der registrierten Einbrüche sank hier deutlich um 39,6% auf 332 (2016: 550). Besonders erwähnenswert ist hier der Umstand, dass 50,0% aller Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium scheiterten, d.h. dem Täter gelang es nicht in das Wohnobjekt einzudringen. Hunderte von polizeilichen Präventionsveranstaltungen zum Thema Einbruchschutz zeigen Wirkung.

Ein international und gut organisiertes Deliktsphänomen trat 2017 verstärkt auch in Nordschwaben auf: Der sogenannte Callcenterbetrug bzw. das Auftreten falscher Polizeibeamter. „Hier werden in skrupelloser und perfider Art und Weise ältere Menschen um ihre Ersparnisse und ihre Altersvorsorge gebracht!“

Vor diesem Hintergrund bearbeitet im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord seit 2017 die Dienststelle zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralen Aufgaben (KPI-Z), derartige Fälle.

Hier der Bericht im Detail: Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 2017

Ähnliche Artikel

Werbeblock erkannt

Sie können untere Nachrichten und Meldungen nur mit deaktiviertem Webeblocker lesen. Wir stellen unsere Meldungen für sie kostenfrei zur Verfügung, dann ist es nur fair, wenn wir mit Werbung uns versuchen, zu finanzieren.