Schwere Unwetterfront richtete teils erhebliche Schäden an
Die Unwetterfront, die am 29.05.2016 über unsere Region zog, richtete teils erhebliche Sachschäden an. Hunderte Einsätze für viele Feuerwehren.
Raum Biberach, Ulm und Heidenheim:
Beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidium Ulm gingen am 29.05.2016, in der Zeit zwischen 16.15 und 21.00 Uhr, ca. 490 Notrufe mit Hochwasser oder Unwetterbezug ein. Die Unwetterfront bewegte sich vom Landkreis Biberach über die Stadt Ulm in den Landkreis Heidenheim hinein. Der Landkreis Göppingen war durch das Unwetter nicht betroffen. Zahlreiche Ortsdurchfahrten und Straßen waren durch Überflutung gesperrt. Viele Bürger wichen auf den Notruf 110 aus, um ihre vollgelaufenen Keller zu melden, weil der Notruf 112 völlig überlastet war. Die Sachschäden können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden.
Landkreis Biberach:
In der Stadt Biberach kam es zu einem Erdrutsch, welcher Schlamm und Bäume bis in ein Firmengelände beförderte. Die Fahrbahn der L 265 bei Mietingen wurde durch die Rottum teilweise zwei- bis drei Meter tief unterspült und wird nur noch durch die Fahrbahndecke zusammengehalten. Hier wird die Straße auch für die nächsten Tage gesperrt bleiben. In Ochsenhausen-Reinstetten wurde eine Frau gegen 17.14 Uhr im Keller durch das Hochwasser eingeschlossen. Sie konnte gegen 17.37 Uhr gerettet werden und wurde mit leichter Unterkühlung den medizinischen Rettungskräften zugeführt. In Baltringen forderte die Feuerwehr in einem Ortsteil westlich der Dürnach die Bewohner auf die Häuser zu verlassen. Dieser Aufforderung kamen 10 Personen nach. Als die Pegel zuließen wurde mit dem Auspumpen der Keller begonnen. In Maselheim waren gegen 23.45 Uhr noch 60 Keller auszupumpen und in Sulmentingen 15.
Landkreis Heidenheim:
Auf der A 7 zwischen der Anschlussstelle Giengen und Anschlussstelle Oberkochen sammelten sich knöchelhoch die Hagelkörner auf der Fahrbahn. Hier musste die Autobahnmeisterei mit Schneepflügen die Fahrbahn freimachen. Die Verkehrsbehinderungen dauerten von 17.35 bis 21.35 Uhr. In Steinheim am Albuch fanden zurückkehrende Bewohner ihren ertrunkenen Hund im Keller vor. Die Ortsdurchfahrt in Steinheim stand komplett unter Wasser. Um 00.00 Uhr hatte die Feuerwehr noch ca. 100 Einsatzstellen zu bewältigen.
Stadt Ulm:
In der Königsstraße trug der Wasserstrom die Oberdecke der Fahrbahn ab. Eine Absperrung wurde durch den Baubetriebshof der Stadt Ulm errichtet. Die Unterführung Neue Straße in Richtung Ehinger Tor wurde überflutet und musste für den Verkehr gesperrt werden. Die Einmündung der Böfinger Steige in die Talfinger Uferstraße war infolge des Wasser nicht mehr befahrbar und zwang die Autofahrer zu einem Umweg.
Die Feuerwehr musste sich allein im Stadtgebiet seit dem späteren Sonntagnachmittag um rund 350 Einsätze kümmern, die mit dem Unwetter zu tun hatten.
Alb-Donau-Kreis:
Auch der Alb-Donau-Kreis wurde von der Unwetterfront nicht verschont. Die Polizei Ulm erreichten ab den späteren Nachmittag mehr als 500 Notrufe ein. Mehrere Straßen und Ortsdurchfahrten waren nicht mehr passierbar.
Wie gefährlich Nässe sein kann erfuhr ein Autofahrer auf der A8 bei Dornstadt. Schon mehrere Stunden lang hatte es stark geregnet, als der 39-Jährige mit seinem Renault gegen 22.30 Uhr in Richtung München fuhr. Auf der nassen Straße war der Mann zu schnell unterwegs. Der Renault geriet ins Schleudert. Er prallte gegen die Leitplanke. Der 39-Jährige und seine Beifahrerin wurden leicht verletzt. Am Auto entstand Sachschaden von rund 10.000 Euro. Der Rettungsdienst brachte die Verletzten ins Krankenhaus. Die Feuerwehren aus Dornstadt und Ulm und die Autobahnmeisterei sicherten die Unfallstelle, bis der Abschlepper den Wagen geborgen hatte.
Landkreis Dillingen:
Das Unwettergeschehen am gestrigen Sonntag verlief im Landkreis Dillingen an der Donau relativ ruhig im Vergleich zu anderen Regionen.
Infolge der schweren Regenfälle kam es in der Zeit vom 29.05.2016, 19.08 Uhr, bis 22.26 Uhr, zu vier Einsätzen, bei denen es jedoch nur bei verkehrsregelnden Maßnahmen blieb.
So wurde in Holzheim/Altenbaind, die Straße Am Schuldgarten überflutet, wobei der Keller eines Anwohners volllief. Kurz darauf meldeten sich weitere Bewohner der Parkstraße, im Ortssteil Steinheim, dass dort ebenfalls der Kanal die Wassermassen nicht mehr aufnehmen kann und ein Keller geflutet wurde. In beiden Fällen rückte die örtliche Feuerwehr aus, um das Wasser abzupumpen. Gegen 20.06 Uhr und um 22.26 Uhr, meldeten Verkehrsteilnehmer weitere überflutete Straßen in Lauingen, in der Schabringer Straße, sowie in Dillingen, an der Werner-von-Siemens-Straße. Dort stand das Wasser teilweise bis zum 50 cm hoch. Durch das Straßenbauamt wurden Umleitungsschilder aufgestellt.
Landkreis Günzburg:
Das Unwetter sorgte im Landkreis Günzburg für einige Einsätze der Feuerwehren. Kurz nach 18 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren alarmiert. So wurde in Münsterhausen die Hauptstraße überschwemmt. Ebenso drang Wasser in Keller ein. Zahlreiche Keller mussten auch in Winterbach, Glöttweng, Röfingen, Burtenbach, Kissendorf, Waldkirch, Kissendorf, Billenhausen, Reisensburg, Denzingen und Günzburg von den jeweiligen Feuerwehren ausgepumpt werden. Die Burtenbacher Wehr musste zudem einen Baum auf der Fahrbahn Richtung Dinkelscherben entfernen.
Der starke Regen sorgte zudem für einen Verkehrsunfall auf der A8 bei Günzburg, zu dem die Feuerwehr Burgau gegen 20.16 Uhr alarmiert wurde. Ein 37-Jähriger verursachte durch nicht angepasste Geschwindigkeit bei regennasser Fahrbahn auf der A 8 zwischen Burgau und Günzburg einen Verkehrsunfall. Der Mann war bei starken Regenfällen in Höhe Leinheim zu schnell mit seinem Pkw in Richtung Stuttgart gefahren, wobei das Heck ausbrach und der Wagen nach rechts von der Fahrbahn abkam. Das Auto überschlug sich und blieb total beschädigt auf der Seite liegen. Die beiden Insassen blieben unverletzt. Die Feuerwehr Burgau war zur Absicherung der Unfallstelle im Einsatz. Auch der Rettungsdienst rückte vorsorglich an. Den Gesamtschaden gibt die Autobahnpolizei Günzburg mit rund 25.000 Euro an. Das Unfallfahrzeug musste abgeschleppt werden.
Landkreis Neu-Ulm:
Der Landkreis Neu-Ulm wurde schwerer in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehren kümmerten sich um die zahlreichen Keller, in denen Wasser eindrang. Die Donauklinik in Neu-Ulm konnte vorübergehend keine Patienten mehr annehmen, da Wasser in die Notaufnahme eingedrungen war.
Doch der starke Regen sorgte auch für Verkehrsunfälle, bei denen es auch Verletzte gab.
Wegen nicht angepasster Geschwindigkeit durch Aquaplaning ins Schleudern geraten war gegen 19.35 Uhr ein Autofahrer auf der Autobahn 7 zwischen der Anschlussstelle Nersingen und dem Elchinger Kreuz. Dort verlor ein Richtung Würzburg fahrender 55-Jähriger die Kontrolle über seinen Wagen, schleuderte zunächst gegen ein anderes Auto und krachte schließlich in die rechten Schutzplanken. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Den Schaden beziffert die Autobahnpolizei Günzburg auf etwa 20.000 Euro.
Weder die Geschwindigkeitsbegrenzung, noch der Starkregen hielten eine 22-Jährige davon ab, auf der Autobahn 8 am Autobahnkreuz Ulm/ Elchingen zu schnell zu fahren. Sie fuhr mit ihrem PKW in Richtung Stuttgart, geriet mit ihrem Wagen ins Schleudern und krachte schließlich frontal in die rechten Leitplanken. Sie wurde vom Rettungsdienst in eine Ulmer Klinik eingeliefert. Das total beschädigte Auto musste abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden wird auf rund 6.000 Euro geschätzt.