Deutsches Kinderhilfswerk fordert Corona-Schutzschirm für arme Familien mit Kindern
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Bundesregierung auf, in der morgigen Sitzung des Bundeskabinetts unverzüglich Hilfen für Familien mit Kindern im Hartz-IV-Bezug auf den Weg zu bringen. „Wir brauchen jetzt sofort einen Corona-Schutzschirm für die von Armut betroffenen Familien mit Kindern.
Aufstockung des Hartz-IV-Regelsatzes für Kinder und Jugendliche erforderlich
Die von Bundesfamilienministerin Giffey in Aussicht gestellte Erleichterung der Inanspruchnahme des Kinderzuschlags ist ein Schritt in die richtige Richtung, den wir sehr begrüßen. Auch der von Bundesarbeitsminister Heil angekündigte Wegfall der Vermögensprüfung bei der Hartz-IV-Beantragung wird vielen Familien helfen. Wir brauchen aber auch eine Aufstockung des Hartz-IV-Regelsatzes um 100 Euro für Kinder und Jugendliche. Viele Familien mit Kindern sind schon jetzt am Limit und haben null finanzielle Spielräume. Ihnen fällt es zunehmend schwer, ihre Kinder ausreichend zu versorgen. Diese existenziellen Sorgen müssen abgemildert werden, sofortiges Handeln ist notwendig“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Günstige Lebensmittel und Hygieneartikel oft vergriffen
„Gerade für Familien mit Kindern kommen eine Vielzahl von Problemen zusammen. Der Hartz-IV-Regelsatz ist zu gering, bei vielen Lebensmitteln und Hygieneartikeln sind durch Hamsterkäufe die Discount-Artikel, auf die arme Familien angewiesen sind, kaum noch verfügbar. Auf teurere Produkte auszuweichen, ist für sie nicht möglich. Hinzu kommt, dass das kostenfreie Essen in Kitas und Schulen wegfällt. Kritisch ist zudem die Schließung vieler Tafeln, die normalerweise rund eine halbe Million Kinder und Jugendliche in Deutschland versorgen“, so Krüger weiter.
Hilfen werden schnell gebraucht
„Deshalb appelliert das Deutsche Kinderhilfswerk an die Bundesregierung, mit notwendigen Hilfen nicht zu warten. Bereits jetzt sind Kinder aus armen Verhältnissen sozial häufiger isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und in ihrer gesamten Bildungsbiografie deutlich belasteter sind als Kinder in gesicherten Einkommensverhältnissen. Diese Schere darf sich jetzt nicht weiter öffnen“, so Krüger.