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Hartz IV adé – rein in den Job: eine Erfolgsstory der Job-Mentoren

Eine Erfolgsstory der Job-Mentoren des Freiwilligenzentrum STELLWERK. Für Natalie Maslov erfüllte sich ein Traum. Raus aus Hartz IV.
„Wenn mir jemand vor eineinhalb Jahren gesagt hätte, dass ich Ende 2016 als Schwesternhelferin arbeite, hätte ich das nicht geglaubt“, sagt Natalie Maslov. Für die Deutsche, die in Kasachstan geboren wurde, ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Sie hat im November letzten Jahres eine Tätigkeit als Schwesternhelferin in einem Alten- und Pflegeheim in Günzburg aufgenommen. Bis dahin war die alleinerziehende Mutter arbeitslos und auf Hartz IV angewiesen.

„In Kasachstan habe ich ein Studium für Lehramt der russischen Sprache und Literatur absolviert und eine Ausbildung zur Krankenschwester der Reserve gemacht. 1996 bin ich nach Deutschland gekommen. Leider wurden mein Studium und meine Ausbildung hier nicht anerkannt. So hielt ich mich bis zur Geburt meiner Kinder mit Aushilfsjobs über Wasser“, so Maslov. Von 2007 bis 2015 pflegte die Alleinerziehende mehrere Angehörige. „Die Pflege meiner Angehörigen und auch die Erziehung meiner Kinder haben mich in dieser Zeit voll gefordert und eingespannt“, berichtet Frau Maslov.

Im September 2015 war das Leben von Maslov wieder ruhiger. Die zuständige Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter Günzburg stellt ihr das Projekt „Job-Mentoren“ des Freiwilligenzentrums STELLWERK vor. Maslov war begeistert und nahm das Angebot, eine Job-Patin zur Seite gestellt zu bekommen, dankend an. Anna Hille, gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte, ist über eine Anzeige in der Zeitung auf das Projekt aufmerksam geworden. „Ich habe ein Ehrenamt als Ausgleich zu meinem Vollzeitjob gesucht. Ich wollte in meiner Freizeit etwas Sinnvolles tun und anderen Menschen helfen. Da ich bereits in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bei der Jobsuche unterstütz habe, kam dieses Projekt wie gerufen für mich“, sagt Hille. So meldete sie sich beim Freiwilligenzentrum STELLWERK und lernte ihren Schützling Maslov kurz darauf kennen. Die beiden waren sich von Anfang an sympathisch und die Chemie stimmte. „Das ist eine sehr wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Patenschaft“, bestätigt Maria Granz, Projektkoordinatorin „Job-Mentoren“ beim Freiwilligenzentrum STELLWERK.

Die beiden trafen sich ab diesem Zeitpunkt regelmäßig abends und am Wochenende, da Frau Hille unter der Woche in Vollzeit arbeitet. Die Häufigkeit und die Termine stimmten sie miteinander ab. Zunächst unterstütze Frau Hille die Arbeitssuchende bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen und bei der Anerkennung ihrer Zeugnisse. „Das hätte ich ohne Frau Hille nie geschafft. Frau Hille hat mir gezeigt, an welche Stellen ich mich wenden muss und hat mir dabei geholfen, die Schreiben zu verfassen“, so Maslov.

Von April bis November 2016 nahm Frau Maslov schließlich an einem Schwestern- und Pflegerinnenkurs teil und schloss diesen mit Bravur ab. Das Alten- und Pflegeheim in Günzburg, bei dem die Alleinerziehende ein Pflichtpraktikum absolvierte, bot ihr schließlich eine Vollzeitstelle an.

„Ich freue mich sehr für Frau Maslov“, sagt Hille. „Letztendlich wurde das Engagement und die Motivation meines Schützlings mit einer Vollzeitstelle belohnt. Ich ziehe meinen Hut vor ihr, denn der Spagat zwischen alleinerziehender Mutter und Ausbildung war nicht immer leicht und mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden. Auch ich habe in dieser Zeit sehr viel dazu gelernt und es macht mich glücklich und stolz zu sehen, dass ich einen Menschen in Arbeit gebracht habe“.

Informationen über das Projekt „Job-Mentoren“ und über eine ehrenamtliche Tätigkeit als Job-Mentor sind beim Freiwilligenzentrum STELLWERK bei Frau Maria Granz unter Telefon 08221/930 13 26 oder per Email: granz@fz-stellwerk.de erhältlich.

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