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Innenminister Joachim Herrmann stellt Kriminalstatistik 2015 vor

Innenminister Joachim Herrmann stellt Kriminalstatistik für das Jahr 2015 vor: Bayerns Polizei konnte hohes Niveau an innerer Sicherheit trotz großer Einsatzbelastung halten – Geringere Kriminalitätsbelastung und höhere Aufklärungsquote – Erste Erfolge im Kampf gegen Wohnungseinbrüche

Innenminister Joachim Herrmann hat eine positive Bilanz der polizeilichen Kriminalstatistik in Bayern im Jahr 2015 gezogen. Sowohl Kriminalitätsbelastung als auch Aufklärungsquote haben sich weiter verbessert. Hierbei blieben die ausländerrechtlichen Verstöße rechnerisch unberücksichtigt, die mit rund 211.000 mehr als ein Viertel aller in Bayern registrierten Straftaten ausmachten. Herrmann: „Bereinigt um diese ausländerrechtlichen Verstöße haben wir 2015 einen Rückgang um 12.698 Straftaten auf 594.899 Delikte zu verzeichnen. Die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner liegt in Folge der gestiegenen Fallzahlen durch illegale Grenzübertritte bei 6.350, bereinigt um die ausländerrechtlichen Verstöße aber bei 4.687 und damit 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch die so bereinigte Aufklärungsquote hat sich leicht um ein knappes Prozent verbessert. Herrmann: „Mit diesen Ergebnissen konnten wir trotz erhöhter Einsatzbelastung das hohe Niveau an innerer Sicherheit halten. Dabei war die Bayerische Polizei gerade im zurückliegenden Jahr insbesondere durch Großeinsätze rund um den G7 Gipfel, die Flüchtlingsströme und die anhaltenden Terrorgefahren stark belastet. Insbesondere vor diesem Hintergrund bin ich besonders stolz, dass es auch für 2015 wiederum heißt: In Bayern leben heißt sicherer leben!“

Blaulicht auf Einsatzfahrzeug
Symbolfoto: Mario Obeser

Besorgt zeigte sich Herrmann über die Entwicklung der Kriminalität von nichtdeutschen Tatverdächtigen. Auch ohne Berücksichtigung der Zuwanderer, wie zum Beispiel der Asylbewerber, setze sich der Langzeittrend, den man auch auf Bundesebene seit geraumer Zeit beobachten könne, weiter fort: „Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen steigt, der Anteil der Deutschen sinkt. Der Trend ist im Fünfjahresvergleich eindeutig.“ So lag – ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße – der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger im Jahr 2011 bei 24,2 Prozent und 2015 bei 31,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahm der Anteil der tatverdächtigen Zuwanderer von 1,7 Prozent im Jahr 2011 auf 6,4 Prozent im Jahr 2015 zu.

Im Bereich der Gewaltkriminalität haben sich die Fallzahlen nach dem erfreulichen Rückgang um vier Prozent in 2014 bei 19.220 Straftaten eingependelt. Herrmann: „Vor zehn Jahren hatten wir noch 3.000 Delikte mehr in diesem Bereich zu verzeichnen. Seither setzt sich der stete Rückgang an Straftaten fort.“ Unter den Delikten im Bereich der Gewaltkriminalität waren auch insgesamt 1.811 Fälle, die durch Zuwanderer begangen wurden, davon 898 innerhalb und 913 außerhalb von Asylbewerberunterkünften. Herrmann: „Diese Entwicklung werden wir genau im Auge behalten.“

Deutliche Rückgänge gibt es in bestimmten Bereichen der Gewaltkriminalität: So etwa ein Minus von 4,2 Prozent bei der gefährlichen Körperverletzung auf Straßen, Wegen und Plätzen. Oder um 15,4 Prozent beim Totschlag sowie um 7,2 Prozent bei der räuberischen Erpressung. Allerdings hatte Bayern im Jahr 2015 auch einen Anstieg um insgesamt 18 auf 133 Mordfälle zu verzeichnen. Die Anzahl der vollendeten Delikte ist im Vergleich zu den Vorjahren jedoch nahezu konstant geblieben. Die Aufklärungsquote von 95,5 Prozent war gewohnt hoch.

Nach einem Rückgang im Vorjahr um 12,5 Prozent stiegen die Fälle mit Tatmittel Internet nun wieder um 12,7 Prozent auf nahezu 24.000 Straftaten. Herrmann: „Dabei müssen wir gerade bei der Internetkriminalität im Allgemeinen von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgehen, da viele Straftaten nie zur Anzeige gebracht werden. Der Gesamtschaden lag bei sage und schreibe 16 Millionen Euro.“ Die Bandbreite erstrecke sich dabei von der Beleidigung bis hin zum Sexualdelikt. Besondere Sorge bereitet Herrmann in diesem Kontext auch der starke Anstieg an Erpressungsdelikten mit einem Plus von 61 Prozent. Zunehmend betroffen von Schadprogrammen auf den Computern sind öffentliche Einrichtungen und Behörden. „Cyberangriffe auf etwa Krankenhäuser und Gemeinden sind deshalb besonders problematisch, da hier die gesamte Administration mit einer Vielzahl an sensiblen und vertraulichen Daten lahmgelegt werden kann.“

Bei den Diebstahlsdelikten ist ein Gesamtrückgang der Fallzahlen um 4,6 Prozent auf 185.250 Delikte zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 35,8 Prozent und hat sich im Vergleich zu 2014 leicht verbessert. Besonders zuversichtlich stimmt Herrmann, dass im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls das ganzheitliche Maßnahmenkonzept Bayerns erste Erfolge zeigt. So zeichne sich nach jahrelangem Anstieg der Fallzahlen für 2015 eine moderate Entspannung durch rückläufige Fallzahlen ab. Insgesamt wurden 7.480 Delikte registriert, 8,9 Prozent weniger als 2014. Zuwanderer waren in 2,9 Prozent tatverdächtigt. Die Aufklärungsquote liegt nun bei 15,9 Prozent.

Herrmann sagte abschließend, dass Bayern erneut eine hervorragende Kriminalitätsbilanz dank einer hoch engagierten und professionellen Polizeiarbeit aufweise. „Trotz der hohen Arbeitsbelastung durch beispielsweise die Flüchtlingskrise ist es unseren Polizistinnen und Polizisten im letzten Jahr erneut gelungen, dass deutschlandweit einmalige Niveau an innerer Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig andere Aufgaben nicht zu vernachlässigen. Das gelte im Übrigen auch für den Bereich der Verkehrssicherheit. Hierfür danke ich allen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten von ganzen Herzen.“

Um die Spitzenposition der Bayerischen Polizei noch weiter ausbauen zu können, habe die Bayerische Staatsregierung massiv in Personal und Technik investiert. Herrmann: „Mit mehr als 41.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir den höchsten Personalstand aller Zeiten bei der Bayerischen Polizei. Und wir legen kräftig nach mit dem Ziel, bis 2025 mindestens 10.000 Polizeibeamte einzustellen.“





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