NEVAS – Ausgezeichnete Qualität des Schlaganfallnetzwerkes
Als erster großer Verbund mit mehreren Zentren in Deutschland ist das Neurovaskuläre Netzwerk Südwestbayern (NEVAS) als Neurovaskuläres Netzwerk der Deutschen Schlaganfallgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie für Schlaganfallpatienten zertifiziert worden.
Zu NEVAS gehören das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Neurologische Klinik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg und das Klinikum Ingolstadt jeweils als Zentrumskliniken sowie 16 Kooperationskliniken in Schwaben und den benachbarten Bezirken Oberbayern und Mittelfranken. Das sind das BKH Kaufbeuren, das Klinikum Memmingen, das Klinikum Kempten, die Klinik Füssen, das Krankenhaus Immenstadt, die Donau-Ries-Kliniken Donauwörth, das Stiftungskrankenhaus Nördlingen, das Klinikum Landsberg, die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau, das Klinikum Garmisch-Partenkirchen, das Klinikum Starnberg, das Klinikum Fürstenfeldbruck, die Ilmtalklinik Pfaffenhofen und die Kliniken St. Elisabeth (Neuburg an der Donau) sowie die Krankenhäuser Eichstätt und Weißenburg.
„Die nachgewiesene strukturelle Qualität eröffnet für jeden Patienten die Möglichkeit, im Einzelfall optimal behandelt zu werden“, sagt Prof. Dr. Gerhard F. Hamann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation des BKH Günzburg. Durch ein Audit wurde der Nachweis erbracht, dass die nach den von den genannten medizinischen Fachgesellschaften vorgegebenen Qualitätsstandards erfüllt sind. Das Zertifikat ist bis 6. Januar 2022 gültig.
NEVAS ist ein Netzwerk, das sich im Versorgungsbereich Südwestbayern um die Akutversorgung von Schlaganfallpatienten kümmert. Dabei werden auch Regionen eingebunden, die keine eigene neurologische Fachabteilung vorhalten können. Egal, wo der Notfall eintritt, in den großen Ballungszentren oder in ländlichen Regionen, die Schlaganfallexperten von NEVAS können mit Hilfe der Telemedizin alle Patienten so behandeln, als wären sie vor Ort. Im Versorgungsbereich von NEVAS stehen in den drei Zentrumskliniken München, Günzburg und Ingolstadt Spezialisten aus allen relevanten medizinischen Disziplinen rund um die Uhr zur Verfügung. Sie sind jeweils Häuser der neurovaskulären Maximalversorgung.
Prof. Hamann ist stolz auf die Auszeichnung, die seine Klinik und die Partnerkliniken gemeinsam bekommen haben. „NEVAS ist ein lebendiges Netzwerk. Die Zentrumskliniken und ihre Satelliten arbeiten sehr eng und vertrauensvoll zusammen“, berichtet er. Dabei kommt der Günzburger Neurologie eine besondere Bedeutung zu. Sie versorgt flächenmäßig den größten Teil: Ihr Zuständigkeitsgebiet erstreckt sich von Nördlingen bis nach Kempten und Immenstadt. Jährlich werden etwa 1100 Schlaganfälle im BKH Günzburg behandelt. Eine Besonderheit stellt die hohe Anzahl von mechanischen Thrombektomien dar, die hier durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein Gefäßverschluss im Gehirn, der den Schlaganfall ausgelöst hat, mit Hilfe eines Katheters aufgelöst wird. Diese Methode galt noch vor wenigen Jahren als „Revolution in der Schlaganfalltherapie“. 160 solcher Eingriffe wurden 2018 in Günzburg durchgeführt – mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen für die betroffenen Patienten, berichtet der Ärztliche Direktor. Die Neurologische Klinik des BKH umfasst 59 Betten und besitzt eine eigene Intensiv- und Frühreha-Station.