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RKI: Sozial Benachteiligte erkranken und sterben öfter an Corona


Foto: Friedhof, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In Deutschland gibt es einen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und dem Risiko an Covid-19 zu erkranken und auch daran zu sterben. Dies geht aus zwei Studien des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben) berichtet.

Während der zweiten Coronawelle stieg die Zahl der Covid-19-Todesfälle laut RKI-Studie in sozial benachteiligten Regionen Deutschlands am stärksten – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Das Risiko, am Coronavirus zu sterben, lag dort um 50 bis 70 Prozent höher als in wohlhabenderen Regionen. Auch das Infektionsrisiko ist ungleich verteilt, belegt eine weitere RKI-Studie mit Daten aus der zweiten Coronawelle. In stark sozial benachteiligten Regionen wütete das Virus am heftigsten.

Anfang Januar lag der Inzidenzwert in der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen bei rund 190. Bei den sozial und finanziell bessergestellten Senioren im gleichen Alter lag die Inzidenz lediglich bei etwas mehr als 100. Auch bei den über 79-Jährigen war der Inzidenzwert in sozial benachteiligten Regionen mit mehr als 450 fast doppelt so hoch wie bei wohlhabenderen Senioren der gleichen Alterskohorte. Dort lag er bei rund 250. Die Sozialverbände Vdk und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (Die Paritätische) fordern, ärmere Menschen besser vor dem Virus zu schützen: Sozialhilfeempfänger sollten etwa, solange die Pandemie anhält, 100 Euro im Monat extra für Hygieneartikel bekommen, um sich unter anderem FFP-2-Masken und Desinfektionsmittel leisten zu können. „Die, die reisen konnten, brachten das Virus und die Armen baden es zunehmend aus“, sagte Ulrich Schneider, Geschäftsführer von des Paritätischen. VdK-Präsidentin Verena Bentele forderte zudem die Politik auf, Unternehmen zu verpflichten, ihrer Belegschaft Corona-Tests zu ermöglichen, wenn diese viel Kontakt haben und wenig Abstand halten könne.

„Oft sind das Berufe, in denen nicht viel Geld gezahlt wird, etwa an Supermarktkassen, in der Pflege, in Großküchen, Fabriken und der Lebensmittelverarbeitung“, sagte Bentele.

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