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Weißer Ring pocht auf Opferschutz bei öffentlicher Fahndung

In der Debatte über die öffentliche Fahndung mit Fotos von Missbrauchsopfern fordert die Opferorganisation Weißer Ring, dass das Wohl der Opfer an erster Stelle stehen muss.
„Es ist ganz wichtig, dass bei allen Ermittlungsmaßnahmen das Wohl und der Schutz des Opfers einen besonders hohen Stellenwert einnehmen“, sagte die Bundesgeschäftsführerin der Opferorganisation, Bianca Biwer, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Opfer dürfen durch Ermittlungen nicht noch zusätzlich zur Tat belastet werden.“

Nach Ansicht des Weißen Rings müssen die Fahnder in jedem Einzelfall zwischen den Persönlichkeitsrechten und dem Schutz des Opfers abwägen. Erst wenn die Polizei alle anderen Möglichkeiten der Ermittlung ausgeschöpft habe, sei die öffentliche Fahndung mit Bildern gerechtfertigt. Die Geschäftsführerin sagte: „Dabei spielen auch Kriterien wie die Schwere der Straftat und die akute Gefahr, die vom Täter für das Opfer ausgeht, eine große Rolle.“

Im konkreten Fall hatte die Polizei das Foto eines vierjährigen Mädchens veröffentlicht, welches sexuell missbraucht worden sein soll. Ein Verdächtiger aus Niedersachsen wurde kurze Zeit später gefasst. Nach Ansicht des Weißen Rings rechtfertigt in diesem Fall der Erfolg das Vorgehen der Behörden.

Der Verband bat alle Medien und Nutzer sozialer Netzwerke, dem Aufruf des Bundeskriminalamtes zu folgen und die Bilder zu löschen, „um dem Opfer und seinen Angehörigen weiteres Leid zu ersparen“. (dts Nachrichtenagentur)

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