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Günzburger Stadtteilfeuerwehren übten für die sichere Fahrt zum Einsatz

10 Kräfte der Feuerwehren Denzingen, Leinheim, Nornheim, Reisensburg und Wasserburg trainierten am vergangenen Samstag, am 12. März 2022, mit ihren Fahrzeugen bei einem Fahrsicherheitstraining.

Schaut man in die Statistik, steigt das Risiko bei Sondersignalfahrten gegenüber normalen Fahrten für einen Unfall mit Sachschaden um das 17-fache, für einen Unfall mit Schwerverletzten um das 8-fache und um das 4-fache für einen Unfall mit Todesfolge.

Eine Einsatzfahrt mit Blaulicht und Martinshorn stellt immer eine Stresssituation für die Fahrerin und Fahrer des Einsatzfahrzeuges und den anderen Verkehrsteilnehmen dar. Zum einen gilt es, möglichst rasch am Einsatzort einzutreffen (Hilfsfristen müssen eingehalten werden), zum anderen sollen keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Doch jede Einsatzfahrt ist anders: Wie reagiert der Autofahrer vor mir? Nimmt er mich wahr? Fährt er rechts ran? Verringert er seine Geschwindigkeit oder bremst er plötzlich stark ab? Die Fahrerinnen und Fahrer der Blaulichtfahrzeuge kommen immer wieder in Situationen, wo sie schnell auf unerwartetes reagieren müssen, was gerade bei den Lastwagen unter den Einsatzfahrzeugen oft eine Herausforderung darstellt. Zudem sind die meisten, die dann am Lkw-Steuer sitzen keine Berufskraftfahrer und haben damit nur wenig Erfahrung mit dem Verhalten der Großfahrzeuge gerade in Extremsituationen. Aber auch die kleinen Einsatzfahrzeuge verhalten sich nicht wie ein gewöhnlicher Pkw oder Transporter durch den veränderten Schwerpunkt wegen der geladenen Einsatzmittel, oder einem verbauten Wassertank, welcher, wenn er nicht voll ist, nochmals die Schwierigkeit erhöht, wenn das Wasser schwappt.

Um die Einsatzfahrerinnen und Fahrer hier etwas zu unterstützen, führen die Freiwillige Feuerwehr Günzburg und die Stadtteilfeuerwehren jährlich Fahrsicherheitstrainings durch. Glücklicherweise sehen immer mehr Kommunen und Blaulichtorganisationen die Notwendigkeit, wie Instruktor Jörg Schettler von der Fa. Fahrevents Schettler erklärt. Er bietet solche von der Kommunalen Unfallversicherung Bayern kreierten Trainings seit 2005 an und führte am vergangenen Samstag von 09.00 Uhr bis 15.00 Uhr auf einem Teilstück der Landebahn des ehemaligen Fliegerhorts Leipheim ein solches Fahrsicherheitstraining durch. Die bereits erwähnten Feuerwehren nahmen jeweils mit einem ihrer Fahrzeuge teil. Nach einem Theorieteil (u.a. Sonder- und Wegerechte, Sitzposition, Beladung des Fahrzeugs uvm.) folgte dann der Praxisteil. Mit Pylonen wurden hierbei verschiedene Parcours aufgebaut, damit die Fahrer die Fahrzeugdimensionen, das Fahrverhalten, das richtige Lenken, Blickführung etc. kennenlernen und ein besseres Gefühl dafür bekommen, wie das Fahrzeug reagiert. Dann folgten Bremsübungen bei wechselnden Fahrbahnverhältnissen (trockene und nasse Straße). Im Anschluss standen Ausweichübungen nach links und rechts auf dem Plan des Instruktors, auch bei nasser Fahrbahn. Fast alle Fahrübungen wurden in mehreren Durchgängen bei jeweils höherer Geschwindigkeit durchgeführt. Mit allen Fahrzeugen stand Schettler mit einem Funkgerät in Kontakt, um die Fahrmanöver sofort beurteilen zu können und Tipps zu geben.

Am Ende musste ein enger Parcours langsam vorwährts und rückwärts durchfahren werden, wobei der Beifahrer als Sicherer bei den Fahrten rückwärts dem Fahrer Hilfestellung geben musste.

Zum Schluss zeigten sich die Teilnehmer zufrieden, sie konnten ihre Fahrzeuge hier unter professioneller Anleitung besser kennenlernen und damit ein ganzes Stück Sicherheit gewinnen.

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