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Wohnungseinbruchsdiebstahl: Dritte gemeinsame Kontrollaktion von Bayern und Sachsen

Dritte gemeinsame Kontrollaktion von Bayern und Sachsen mit mehr als 1.700 Polizeibeamten: Rund 7.200 Personen und mehr als 4.600 Fahrzeuge kontrolliert – 40 Festnahmen, fast 200 Anzeigen – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: „Kriminalität schieben wir klar einen Riegel vor“

In der dritten länderübergreifenden Fahndungs- und Kontrollaktion zwischen Bayern und Sachsen konnte Kriminellen wieder in einigen Fällen erfolgreich das Handwerk gelegt werden. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann waren bei der Kontrollaktion vom 2. bis 16. November rund 1.700 Polizistinnen und Polizisten aus beiden Bundesländern im Einsatz. „Die Zahlen sprechen für sich: Rund 7.200 Personen und mehr als 4.600 Fahrzeuge wurden kontrolliert, wobei es 40 Festnahmen gegeben hat und fast 200 Anzeigen“, sagte Herrmann. „Das zeigt, dass wir der Kriminalität klar einen Riegel vorschieben.“ Der Fokus der Fahnder lag erneut insbesondere auf der Bekämpfung von organisierten Einbrecherbanden.

Wie Herrmann erklärte, hat sich auch die Bayerische Polizei hochengagiert an den ganzheitlichen länderübergreifenden Kontrollen beteiligt: Rund 1.500 bayerische Einsatzkräfte überprüften rund 4.300 Fahrzeuge und 6.800 Personen. Dabei gab es 34 Festnahmen und auch 180 Anzeigen, darunter 23 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, vier wegen Verstöße gegen das Waffengesetz und drei wegen Wohnungseinbruchdiebstahl.

„Wir wollen unseren Spitzenplatz als einbruchssicherstes Bundesland behalten“, sagte Herrmann. Bereits seit Jahren hat Bayern das bundesweit niedrigste Einbruchsrisiko, die Einbruchszahlen sind laut Herrmann in Bayern zudem weiterhin rückläufig. Für 2020 rechnet Herrmann mit noch weniger Einbrüchen als 2019 mit 4.342 (2018: 5.239). „Natürlich gab es 2020 wegen Corona bisher weniger Einbrüche als beispielsweise im Vorjahr, aber die Täter werden jetzt zur dunklen Jahreszeit wieder aktiv“, warnte Herrmann.

Einige ausgewählte Erfolge bayerischer Fahnder im Rahmen der Kontrollaktion:
Im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken konnte ein 29-Jähriger nach versuchtem Einbruchdiebstahl in ein Einfamilienhaus im Rahmen der Fahndung festgenommen werden. Der Beschuldigte stand erheblich unter Alkoholeinfluss.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern wurde ein tschechischer Staatsangehöriger im Rahmen der Schleierfahndung einer Kontrolle unterzogen. Dabei wurden mehrere Wertgegenstände sowie zwei Paar Handschuhe und zwei Taschenlampen aufgefunden. Durch weitere Ermittlungen konnte dem Beschuldigten der Einbruch in ein Mehrfamilienhaus und mehrere Fahrraddiebstähle nachgewiesen werden. Im Rahmen der Vorführung beim Amtsgericht räumte er besagte Taten ein. Er ist im Grenzraum Bayern – Tschechien zumindest seit Sommer 2020 aktiv. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden ihm bislang mindestens sieben Taten zugeordnet. Es wurde Untersuchungshaft angeordnet.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz wurde im Rahmen einer Großkontrolle ein Auto mit Tiertransportanhänger und jeweils niederländischem Kennzeichen kontrolliert. Die Überprüfung der Kennzeichen, Zulassungsbescheinigungen und Versicherungen ergab, dass es sich dabei jeweils um Fälschungen handelt. Des Weiteren war der Fahrzeugführer nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnisklasse. Neben Urkundenfälschung, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Kennzeichenmissbrauch liegen zudem Verstöße unter anderem gegen das Pflichtversicherungsgesetz und der Fahrzeugzulassungsverordnung vor.

Fazit des mehrtägigen Schwerpunkteinsatzes des PP Schwaben Süd/West
Auch im Bereich des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West beteiligten sich Einsatzkräfte an den mehrtägigen Kontrollen, die zwischen dem 09.11. und dem 13.11.2020 unter anderem in Kempten, Memmingen und Neu-Ulm stattfanden. Ziel der bayernweiten Schwerpunktkontrollen war es, den Wohnungseinbruchsdiebstahl zu bekämpfen.

Die polizeilich registrierten Fälle des Wohnungseinbruchsdiebstahls sind rückläufig, trotzdem hat die Bekämpfung dieses Phänomens für das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West einen sehr hohen Stellenwert.

Bis Ende Oktober des laufenden Jahres ermittelten die Beamten in über 130 Fällen des Wohnungseinbruchsdiebstahls, von denen etwa die Hälfte im Versuchsstadium endete. Die Zahlen liegen damit im Jahresverlauf um über 30 Prozent niedriger als noch im vergangenen Jahr, als insgesamt knapp 270 Taten gezählt wurden.

In der „dunklen Jahreszeit“ ist es unter anderem Ziel des Präsidiums mit solchen Schwerpunktkontrollen durch eine hohe uniformierte Präsenz Einbrüche oder Einbruchsversuche bereits im Vorfeld zu unterbinden. Alleine 19 registrierte Fälle im Oktober und ein vorläufiger Beuteschaden von mehr als 600.000 Euro im Jahr 2020 zeigen, dass das Phänomen noch immer aktuell ist.

Insbesondere in den drei Inspektionsbereichen Neu-Ulm, Memmingen und Kempten, auf die etwa 40 Prozent aller gemeldeten Taten entfallen, waren die Beamtinnen und Beamten daher im Einsatz. Zwar ging den Beamten dieses Mal kein mutmaßlicher Einbrecher ins Netz, allerdings zieht das Polizeipräsidium trotzdem ein positives Fazit der Kontrollen.

Insgesamt führten die Einsatzkräfte über 300 Kontrollen durch, dabei überprüften sie nahezu 400 Personen und etwa 300 Fahrzeuge sowie 18 Lkw im Zeitraum zwischen 16 Uhr und 22 Uhr und damit zu den Zeiten, an denen sich ein Großteil der Taten ereignet. Sie stellten dabei Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, unter anderem nach dem Waffen- und Betäubungsmittelgesetz sowie berauschte Fahrzeugführer, fest.

Diese Kontrollen stellen aber nur einen Teil des Konzeptes dar. So bittet die Polizei die Bürgerinnen und Bürger darum, verdächtige Wahrnehmungen unverzüglich über die Notrufnummer 110 an die Polizei mitzuteilen.

Weiterhin ermittelt die Kriminalpolizei nach begangenen Einbrüchen, führt Spuren und Taten zusammen und verknüpft sich auch überregional mit benachbarten Behörden. Zudem bieten die Fachberater der Kriminalpolizeidienststellen einen Vor-Ort-Service zuhause an, um das eigene Anwesen auf Schwachstellen überprüfen zu lassen.

Um zu vermeiden, überhaupt Opfer eines Einbruchs zu werden, empfiehlt die Polizei unter anderem:

  • Schließen Sie Fenster vollständig, sperren Sie Haustüren ab. Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.
  • Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen und teilen Sie diese der Polizei über die Notrufnummer 110 mit.
  • Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken.
  • Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück und sprechen Sie sie an.

Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner: „Die Polizei hat die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls trotz sinkender Zahlen weiter im Auge. Ist ein Einbruch geschehen, setzen wir alles an die Täterermittlung. Wir möchten jeden Fall im Voraus vermeiden. Dazu bieten wir spezielle Beratungen an. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger sind wir weiterhin auf den Straßen präsent, um dem Phänomen zu begegnen.

Verständigen Sie beim kleinsten Verdacht die Polizei. Wir möchten, dass Sie in unserer Region sicher leben.“

 

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