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Bad Wörishofen: Enkeltrickbetrüger ergaunern Geld von 85-Jähriger

Erneut ist es dreisten Telefonbetrügern gelungen eine Seniorin mittels dem so genannten „Enkeltrick“ um mehrere tausend Euro zu betrügen. Diesmal in Bad Wörishofen.

Was ist passiert?

Am gestrigen Dienstag, den 08.06.2021, hatte eine 85-jährige einen Anruf ihres vermeintlichen Enkelsohnes bekommen, der glaubhaft angab nach einem Verkehrsunfall dringend Geld für die Reparatur seines Autos zu benötigen. Nach mehreren Telefonaten war es dem falschen Enkel gelungen die Frau zu überreden einen vierstelligen Barbetrag von der Bank zu holen und schließlich vor ihrem Wohnhaus an einen Abholer zu übergeben. Der ca. 50-jährige unbekannte Abholer, der sich anschließend zu Fuß entfernte, hat sich offensichtlich in der Zeit um 17.00 Uhr länger im Bereich Bachstraße/Bürgermeister-Stöckle-Straße aufgehalten und wird wie folgt näher beschrieben: westeuropäische Erscheinung, ca. 180 cm groß, kräftig/dick, fast Glatze, ohne Brille oder Bart. Er trug eine dunkle Hose, sowie ein weißes Oberteil mit schwarzem Leibchen.

Wie kann ich helfen?

Zeugen, welche am 08.06.2021, gegen 17.00 Uhr, im Bereich Bachstraße/Bürgermeister-Stöckle-Straße in Memmingen verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei in Memmingen unter der Telefonnummer 08331/1000 zu melden.

Wie gehen die Betrüger vor?

Die Anrufer teilen dabei mit, soeben einen Anruf des vermeintlichen Enkels oder der Enkelin der Angerufenen bekommen zu haben. Diese/r wäre in einen Verkehrsunfall (oder einen sonstigen Unglücksfall) verwickelt und bräuchte nun schnell Geld, um Rechtsanwaltskosten zu begleichen, einen Krankenhausaufenthalt des vermeintlichen Opfers zu bezahlen und sich so vor dem Verlust des Führerscheins (oder sonstigen Folgen, beispielsweise einer gerichtlichen Strafe) zu retten.

Die Zahlen

Im Jahr 2020 registrierte die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West im Bereich der sogenannten Enkel-Betrüge insgesamt 110 Anzeigen. Hierbei wurden in 4 „erfolgreichen“ Fälle über 100.000 Euro erbeutet. 2021 verzeichnete das Präsidium bis Ende Mai schon insgesamt 74 Anzeigen, bei denen bei 5 erfolgreichen Fällen ein Schaden von über 170.000 Euro entstanden ist.

Was empfiehlt die Polizei?

Die Polizei rät:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht von sich aus mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

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