Kriminalstatistik 2015 des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West

Am heutigen Vormittag, 24.03.2016, wurde die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2015 für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West vorgestellt. Der Bereich zählt weiterhin zu den sichersten Regionen Deutschlands!
Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde von Polizeipräsident Werner Strößner bei der Veröffentlichung der detaillierten Zahlen ein positives Fazit gezogen. „Die grundsätzliche Sicherheitslage in unserem Zuständigkeitsbereich gestaltet sich nach wie vor sehr gut. Dies ist vor allem dem professionellen und engagierten Einsatz sowie der akribischen Ermittlungsarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West zu verdanken!“
Die registrierten Straftaten stiegen im vergangenen Jahr um 1.572 Fälle auf nunmehr 41.463 Taten an. Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner, die sogenannte Häufigkeitszahl, nimmt in unserer Region mit 4.390 innerhalb Bayerns einen Spitzenplatz ein (Bayern 2015: 6.350; Bund 2014: 7.530).
Die Aufklärungsquote konnte im vergangenen Jahr für den Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West abermals auf nunmehr 69,4 Prozent gesteigert werden.
Die Gewaltkriminalität stieg auf 1.325 Fälle an, was in etwa dem Niveau des Jahres 2013 entspricht; auf nunmehr 88,2 Prozent gelang abermals einer Steigerung der bereits sehr hohen Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich.
Die Straßenkriminalität erhöhte sich in geringem Ausmaß um 0,9 Prozent auf 6.329 Fälle. Der Bereich der Diebstahlskriminalität stellt mit 11.331 Fällen nach wie vor die größte Deliktsgruppe dar. Gegenüber dem Vorjahr stiegen hier die Fallzahlen um 4,8 Prozent auf das Niveau des Jahres 2013.
Im Bereich der Rauschgiftdelikte gelang es im vergangenen Jahr 2.847 Fälle aufzudecken, was einer Steigerung um 13,7 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Bei den Sexualdelikten konnte ein Rückgang um 3,6 Prozent auf 453 Fälle verzeichnet werden.
„Neben unserer Präventionsarbeit und den akribisch geführten Ermittlungen, sind wir vielfach auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Ich möchte dazu ermutigen, verdächtige Beobachtungen unverzüglich der Polizei zu melden. Verbrechensbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, resümiert der Leitende Kriminaldirektor Albert Müller, Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West.
Anlass zur Sorge gibt das nach wie vor hohe Fallaufkommen bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen. „Nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl an Präventionsmaßnahmen ist es uns gelungen, eine weitere Steigerung der Wohnungseinbruchszahlen zu verhindern. Dennoch liegt die Anzahl der Einbrüche nach wie vor auf einem hohen Niveau. Hier wird auch in Zukunft unser volles Engagement gefordert sein“, so Polizeipräsident Werner Strößner. Regional gesehen entwickelt sich das Phänomen sehr unterschiedlich. Während in weiten Teilen des Allgäus die Fallzahlen stagnierten oder gar rückläufig waren, mussten in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm zum Teil deutliche Steigerungen verzeichnet werden.
Zahlen, Daten, Ereignisse – Sicherheitsbericht 2015
Straftaten im 10-Jahresvergleich
Aufgeschlüsselt in Straftaten und geklärte Fälle.

Häufigkeiten im 10-Jahresvergleich
Mit Fallkurve Bayern zum Vergleich der Entwicklungen

Die Aufklärungsquote im 10-Jahresvergleich
Hier ist ein leicht gestiegender Trend zu erkennen. Auffällig sticht dabei eine um 8.1 Prozent gestiegene Quote in Bayern.

Tatverdächtige – Herkunfts- und Altersstruktur

Gewaltkriminalität im 10-Jahresvergleich
Insgesamt ein sinkender Trend, aber ein Anstieg der Zahlen im Vergleich von 2014 auf 2015.

Gewaltkriminalität – Altersstruktur und Herkunft der Tatverdächtigen
Straßenkriminalität im 10-Jahresvergleich
Die Trendlinie zeigt einen stetigen Abwärtstrend, wobei im Vergleich von 2015 zu 2014 ein leichter Anstieg zu verzeichen ist.

Straßenkriminalität – Altersstruktur und Herkunft der Tatverdächtigen

Rauschgiftdelikte im 10-Jahresvergleich
In 2015 wurde hier ein 10-Jahres-Hoch erreicht. In den vergangenen drei Jahren besteht hier ein stetiger Aufwärtstrend.

Diebstahlskriminalität im 10-Jahresvergleich
Vermögens- und Fälschungsdelikte im 10-Jahresvergleich

Wirtschaftskriminalität – Fallzahlen im 5-Jahresvergleich

Internetkriminalität – Fallzahlen im 5-Jahresvergleich
Die höchsten Fallzahlen im Vergleich fallen hier im Bereich des Waren- und Kreditbetruges auf.

Sexualdelikte im 10-Jahresvergleich
Unterschieden in Sexualdelikte allgemein und in Vergewaltigungen

Wohnungseinbruch im 5-Jahresvergleich
Hier ist in den vergangenen 5 Jahren nahezu eine Verdoppelung zu verzeichnen.

Wohnungseinbruch – Regionalentwicklung von 2012 bis 2015
Negativ fallen hier die Landkreise Günzburg und besonders Neu-Ulm auf. Im Gegensatz zu den anderen Landkreisen sind hier steigende Fallzahlen zu erkennen.

Die Polizei möchte durch Qualifizierte Tatortarbeit, durch verhaltenorientierte- und sicherungstechnische Prävention und durch ganzheitlichen Kontrollansatz diese Entwicklungen bekämpfen und Fallzahlen senken.
Zuwanderung – 5-Jahresentwicklung der Tatverdächtigen und Fallzahlen bereinigt

Zuwanderer – Fallzahlen nach Deliktgruppen bereinigt

Zuwanderer – Herkunft der Tatverdächtigen bereinigt
Im Vergleich der Jahre 2014 und 2015. Der deutliche Anstieg liegt nicht zuletzt an den stark gestiegenen Anzahl der Zuwanderer.

Zuwanderer – Tatort Asylbewerberunterkunft bereinigt

Das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West hat sich für 2016 drei Hauptziele vorgenommen:
- Bekämpfung des Wohnungseinbruchs
- Stärkung des sicherheitsgefühls
- Verkehrssicherheitsarbeit