Vierter Blitzermarathon: 24-stündige bayernweite Geschwindigkeitsüberwachung
Auch in 2016 wird ab 21.April eine bayernweite 24-stündige Geschwindigkeitsüberwachung stattfinden; der bekannte „Blitzmarathon“ wird heuer zum vierten Mal durchgeführt und ist noch immer dringend nötig.
Dies belegen die Zahlen der polizeilichen Unfallstatistik seit Jahren: So gab es im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Schwaben Süd/West im vergangenen Jahr über 26.000 Unfälle. Auch wenn diese überwiegend einen Blechschaden zur Folge hatten, wurden dennoch über 5.700 Personen verletzt. 50 Personen wurden aufgrund Verkehrsunfällen so schwer verletzt, dass sie dadurch ihr Leben verloren. Die Untersuchungen der Polizei bei den Unfällen mit Schwerverletzten oder Getöteten ergaben, dass in über 21 Prozent die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit unfallursächlich war. Über 75 Prozent der Unfälle mit schweren Folgen ereigneten sich auf Straßen außerorts, und demnach dort, wo hohe Geschwindigkeiten gefahren werden.
Präsident fordert mehr Rücksichtnahme
Werner Strößner, Präsident des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, fordert zu mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr auf und unterstreicht die Notwendigkeit von Geschwindigkeitskontrollen:
„Verkehrsunfälle sind in der Regel kein unvermeidbares Schicksal, denn sie fußen nahezu immer auf menschlichem Fehlverhalten. Mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr würde der Entwicklung steigender Unfallzahlen entgegenwirken, weshalb ich hierzu deutlich appelliere. Damit geht auch einher, sich mit einer angemessenen und nicht überhöhten Geschwindigkeit im Straßenverkehr zu bewegen, denn Verstöße dagegen sind seit Jahren eine der Hauptunfallursache mit oftmals tragischen Folgen. Geschwindigkeitsmessungen tragen dazu bei, diese viel zu oft vernachlässigte Gefahr wieder ins Bewusstsein der Kraftfahrer zu bringen.“
Bei Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ließe sich so mancher Unfall mit schwerer Folge vermeiden. Schließlich führt eine Geschwindigkeitsüberschreitung von nur wenigen Kilometern pro Stunde zu einem deutlich längeren Anhalteweg und somit zu einer erheblich größeren Aufprallenergie. Um die Gefahren durch nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit wieder ins Bewusstsein zu rufen, beteiligen sich alle Dienststellen im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Schwaben Süd/West am bevorstehenden bayernweiten 24-Stunden-Blitzmarathon von Donnerstag (21. April 2016) 6 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages.
Blitzmarathon zeigt Wirkung
Dass die Durchführung des Marathons und der damit verbundene Präventivgedanke Wirkung zeigen, belegt die festgestellte Beanstandungsquote: Während bei stationärer Messung im Durchschnitt rund 3,5 Prozent der Verkehrsteilnehmer wegen zu hoher Geschwindigkeit beanstandet werden müssen, sind es während der vergangenen Blitzmarathons durchwegs rund ein Prozent weniger gewesen. Diese Quote zu senken ist das Ziel der Polizei, denn trotz der alljährlichen offensiven Ankündigungen der Messungen wurden im vergangenen Jahr Überschreitungen von bis zu 80 km/h festgestellt (am Abend des 22. April 2015 im Landkreis Günzburg auf der Kreisstraße GZ17).
HIER sind die Messstellen in Schwaben zu finden.