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Der erste elektrisch angetriebene Rettungstechnik-Rollcontainer

Günzburger Steigtechnik präsentiert die Marktneuheit „eRC“

Revolution im Materialnachschub: Ab sofort können Rettungskräfte im Einmannbetrieb bis zu einer Tonne an Schaummittel, Geräten oder sonstigem Material von A nach B bringen – selbst in unwegsamem Gelände und über Hindernisse wie Bordsteinkanten oder Schläuche hinweg. Möglich macht es der neue vollelektrisch angetriebene Rollcontainer „eRC“ des bayerischen Qualitätsherstellers Günzburger Steigtechnik.

Die Off-Road- und treppengängige Marktneuheit ist durch den elektrischen Innenradantrieb nicht nur komplett emissionslos und besonders wartungsarm, durch den kraftvollen Antrieb mit einer Vorschubkraft von 900 Newton pro Antriebsrad kann sie selbst Hindernisse bis zu einer Höhe von 25 cm ohne Hilfsmittel überwinden. Der neue „eRC“ der Günzburger Steigtechnik ist der erste elektrisch angetriebene Rettungstechnik-Rollcontainer, er ist entweder als Transportversion für die Aufnahme von bestehenden Rollcontainern oder als eigenständig bestückter Rollcontainer mit Festaufbau erhältlich.

„Mit dem neuen ,eRC‘ ist uns eine bahnbrechende Weiterentwicklung gelungen. Bereits vor zwei Jahren haben wir mit der Vorstellung unseres geländegängigen Off-Road-Modells für Aufsehen gesorgt. Dass wir jetzt eine emissionslose elektrisch angetriebene Variante anbieten können, vereinfacht das Handling für die Einsatzkräfte ungemein. Denn wo bisher mehrere Männer schieben und ziehen mussten, kann jetzt eine Person alleine ganz ohne Kraftaufwand den Transport erledigen. Das klappt auf dem Kopfsteinpflaster in der Altstadt genauso wie auf dem unbefestigten Schotterweg auf dem Land“, sagt Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik. Wahlweise kann der neue eRC der Günzburger Steigtechnik nicht über die Steuerung an der Deichsel, sondern auch abgesetzt über die Remote Funk-Fernbedienung gesteuert werden.

Sicherheit durch Negativ-Bremse

Die schmutz- und spritzwassergeschützten Antriebsräder mit einem Durchmesser von 530 mm verfügen über einen innenliegenden elektrischen Nabenmotor und eine Negativ-Bremse. „Damit ist die Sicherheit der Einsatzkräfte immer gewährleistet. Sobald keine Spannung anliegt, greift die Motorbremse und der Container stoppt sofort“, so Munk. Bei der Konfiguration des eRC kann frei gewählt werden, ob der Rollcontrainer mit einem, zwei oder drei Antriebsrädern ausgestattet werden soll. Bereits die Kraft eines Antriebsrades reicht für die volle Mobilität bei einer Beladung von 750 kg.

Großes Plus der Neuheit aus Günzburg: Durch den innenliegenden Radantrieb minimiert sich im Einsatzfall die Verletzungsgefahr im Vergleich zu Antriebsvarianten mit außenliegenden Antriebskomponenten und bei Servicearbeiten lassen sich die Räder benutzerfreundlich als komplette Einheiten ab- und anmontieren.  Da der neue eRC der Günzburger Steigtechnik dank seines elektrischen Antriebs komplett emissionslos arbeitet, kann er problemlos im Innenbereich eingesetzt werden und ist – ohne Anlaufzeit – sofort vollumfänglich einsatzbereit.

Damit der neue eRC der Günzburger Steigtechnik in allen Geländeformen gut vorankommt, setzt der bayerische Qualitätshersteller auf eine neuartige Radprofilierung: Mittig sind die 161 mm breiten Räder mit einem ca. 60 mm breiten Laufbelag ausgestattet, der für eine besonders hohe Laufruhe auf befestigen Untergründen sorgt. Der äußere Radbelag verfügt dagegen über eine besonders grobstollige Off-Road-Profilierung, die optimal beim Einsatz im Gelände greift.

Hochleistungs-Akku

Seine Power bekommt der eRC der Günzburger Steigtechnik über einen kraftvollen 48-Volt Lithium-Ionen-Akku mit einer Leistung von 1.400 Watt. Ein Schnellwechsel-Ersatzakku ist dabei immer an Bord und sorgt auch bei weiten Versorgungswegen für die Nachschubsicherheit. Über die Akkueinheit können auch Scheinwerfer, Blitzlichter oder andere elektrische Abnehmer gespeist werden, die Spannung kann wahlweise auf 24 oder 12 Volt skaliert werden.

Aus der Praxis für die Praxis

Beim neuen eRC der Günzburger Steigtechnik handelt es sich einmal mehr um eine Neuheit, die unter dem Motto „aus der Praxis für die Praxis“ entwickelt wurde. Projektpartner war die Berliner Feuerwehr, die eine innovative Lösung für die Optimierung des Schaummittelnachschubs für die CAFS-basierte Brandbekämpfung suchte. „Durch die Umstellung auf Druckluftschaum ist der Bedarf an Schaummitteln in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Gerade bei größeren Einsätzen war der herkömmliche Nachschub in Form des Kanistertransports mit Hilfe von Sackkarren einfach nicht mehr zeitgemäß“, erklärt Brandamtsrat Matthias Fritsch vom Zentralen Service der Berliner Feuerwehr. Künftig setzt die Berliner Feuerwehr über ihren Technischen Dienst zwei „eRC“ der Günzburger Steigtechnik ein, die jeweils mit zehn Gebinden mit je 20 Liter Schaummittelkonzentrat bestückt sind. „Besonders wichtig war uns, dass die Rollcontainer über einen eigenen Antrieb verfügen, damit auch bei Großeinsätzen mit mehreren Einsatzfahrzeugen und vielen Schlauchleitungen der Nachschub gewährleistet ist“, so Fritsch.

Auf Basis der neuen „eRC“ der Günzburger Steigtechnik optimiert die Berliner Feuerwehr auch ihre Abrolleinheiten, in denen die eRC-Schaummittelcontainer an den Einsatzort gefahren werden. Damit auch in engen Gassen das Abrollen garantiert ist, werden die Anhänger so umgebaut, dass die „eRC“ nicht seitlich, sondern über das Heck abgesetzt werden können.

„Es freut mich, dass wir mit unserer Marktneuheit der Berliner Feuerwehr nachhaltig helfen können. Mit der Entwicklung des ,eRC‘ ist uns eine Innovation gelungen, die wegweisend für den Nachschub der Zukunft sein wird“, erklärt Ferdinand Munk, dem die hohe Service- und Beratungstiefe seines Unternehmens besonders wichtig ist.

Teil des Erfolgskonzepts der Günzburger Steigtechnik ist es, ihren Kunden aus dem Brand- und Rettungswesen sowie Katastrophenschutz die individuelle Fertigung von Rollcontainern als seriennahe Sonderkonstruktion anzubieten. „Wir können jeden Rollcontainer genau so planen und bestücken, wie es die Einsatzkräfte wünschen. So kann sichergestellt werden, dass die Einsatzfahrzeuge optimal ausgestattet werden“, sagt Munk, der auch in diesem Segment der Rettungstechnik konsequent auf Qualität „made in Germany“ setzt.

Das Serienprogramm der Rollcontainer umfasst über 25 unterschiedliche Modelle und ist sofort ab Lager lieferbar. Alle Infos zum neuen „eRC“ der Günzburger Steigtechnik gibt es im Internet unter www.steigtechnik.de/erc. (jm).

https://youtu.be/zQzZJ2HtcJA


Ein Meilenstein im Schaummittel-Nachschub

Interview mit Matthias Fritsch von der Berliner Feuerwehr zu den neuen „eRC“-Rollcontainern

Die Berliner Feuerwehr geht neue Wege im Materialnachschub. Damit die CAFS-basierten Fahrzeuge der 35 Berufsfeuerwachen und 58 freiwillige Feuerwachen im Einsatzfall optimal mit Schaummittel versorgt werden können, hat der Zentrale Service der Berliner Feuerwehr die Schaummittellogistik komplett umstrukturiert. Herzstück des neuen Systems sind zwei neue innovative elektrisch angetriebene Rollcontainer, welche die Spezialisten des bayerischen Qualitätsherstellers Günzburger Steigtechnik entwickelt haben. Details zum Projekt verrät Brandamtsrat Matthias Fritsch vom Zentralen Service Fahrzeuge und Geräte der Berliner Feuerwehr. (jm).

Herr Fritsch, wie kam es zum Umdenken?

Fritsch: Die Berliner Feuerwehr hat in den vergangenen Jahren immer mehr auf das CAFS-basierte Löschverfahren umgestellt. Von den insgesamt 190 Löschfahrzeugen in unseren 35 Berufsfeuerwachen und 58 freiwillige Feuerwachen sind mittlerweile 55 Fahrzeuge für den CAFS-Angriff ausgestattet. In der Praxis bedeutet das, dass bei jedem Einsatz mindestens ein CAFS-Fahrzeug dabei ist. Das bedeutet aber auch, dass wir für diese Fahrzeuge dann auch den Materialnachschub sicherstellen müssen, denn die 100-Liter an Schaummittelkonzentrat sind im Falle des Falles bald aufgebraucht.

Wie hatten Sie den Nachschub bisher geregelt?

Fritsch: Wir hatten die Schaummittelkanister in einem Abrollbehälter und kamen damit natürlich an den Einsatzort. Die restlichen Meter bis zur Nachfüllstelle legten unsere Mitarbeiter dann allerdings mit der Sackkarre zurück. Diese Art des Nachschubs ist einfach nicht mehr zeitgemäß, so dass uns klar war, dass wir hier eine Veränderung brauchen. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass der Bedarf an Schaummitteln in Zukunft weiter steigern wird. Allein im Vergleich zum Jahr 2014 haben wir bei der Berliner Feuerwehr 30 % mehr an Schaummittel verbraucht als noch im Jahr 2014. Das zeigt ganz klar, wohin der Trend geht.

Wie kamen Sie auf die Günzburger Steigtechnik als Partner?

Fritsch: Bereits im Jahr 2015 hatte die Günzburger Steigtechnik ja auf der Interschutz ihre Off-Road-Option für ihre Rollcontainer vorgestellt. Das hat mir gezeigt, dass sich hier ein Hersteller wirklich Gedanken macht, wie Materialnachschub in der Praxis funktioniert. Nicht nur auf der asphaltierten Straße, sondern auch im unbefestigten Gelände. Daher habe ich das Unternehmen aktiv darauf angesprochen, dass wir einen Partner für eine Entwicklung brauchen, die es so noch nicht gibt. Denn eines war uns von vorneherein klar: Nur ,geländegängig‘, das war uns zu wenig. Wir suchten nach einer Lösung, bei der selbst Hindernisse wie Bordsteinkanten oder auch Schläuche problemlos überwunden werden können. Hier hat die Günzburger Steigtechnik wirklich hervorragende Arbeit geleistet und sich als innovativer Partner erwiesen. Denn jetzt haben wir eine vollumfängliche Lösung, die gerade auch unter ergonomischen Gesichtspunkten bedeutsam ist. Denn gerade auch in Hinblick auf die demografische Entwicklung im Bereich des Einsatzdienstes wollten wir sicherstellen, dass die körperliche Belastung für die Einsatzkräfte nicht zu-, sondern eher abnimmt. Unter diesem Aspekt ist die Entwicklung des eRC der Günzburger Steigtechnik ein echter Meilenstein.

Wie sieht der Schaummittelnachschub der Zukunft bei der Berliner Feuerwehr konkret aus?

Fritsch: Wir haben uns grundlegend Gedanken über die Schaummittellogistik gemacht und uns entschlossen, neue Wege zu gehen. Der Schaummittelnachschub wird in Berlin über den Technischen Dienst sichergestellt. Die beiden neuen elektrisch angetriebenen Schaummittel-Rollcontainer sind an zwei unterschiedlichen Orten stationiert und können im Bedarfsfall angefordert werden. Damit wir diese dann auch schnellstmöglich zum jeweiligen Fahrzeug bringen können, haben wir auch die Abrollbehälter, also die Transportfahrzeuge, umbauen lassen. Es war uns wichtig, dass die Schaummittelcontainer übers Heck abrollen können. Ein seitliches Abrollen kam nicht in Frage, weil an vielen Einsatzstellen einfach nicht der Platz zur seitlichen Entnahme vorhanden ist. Auf den neuen Schaummittelcontainern sind jeweils zehn Kanister mit je 20 Liter Schaummittel, die ohne Zeitverzug zur Einsatzstelle gebracht werden können. Auf dem Abrollbehälter finden sich 90 weitere Kanister, welche auf Auszügen gelagert werden.

Was sind die wichtigsten Vorteile der neuen elektrisch angetriebenen Rollcontainer?

Fritsch: Da gibt es eine ganze Reihe. Neu ist natürlich, dass der Nachschub von einem einzigen Feuerwehrmann bewerkstelligt werden kann, dank des elektrischen Antriebs sogar ohne großen Kraftaufwand. Die bisher zusätzlich im Nachschub gebunden Einsatzkräfte können sich auf andere Aufgaben wie zum Beispiel den Löschangriff konzentrieren. Die Tatsache, dass die e-Rollcontainer selbst Hindernisse mit einer Höhe von bis zu 25 cm überwinden ist wirklich sehr praxisgerecht. Denn so sind herumliegende Schläuche oder auch Bordsteinkanten kein Problem. Das erleichtert den Nachschubprozess erheblich. Und wenn die Einsatzkräfte dank der einfachen Bedienung nicht mehr Kanister schleppen müssen, sondern körperlich entlastet werden, dann ist das ein ganz entscheidender persönlicher Vorteil für jeden einzelnen. Durch den Elektroantrieb arbeiten die e-Rollcontainer zudem komplett emissionsfrei, also absolut abgasfrei. Weil der Antrieb der Räder innenliegend verbaut ist, sinkt außerdem die Verletzungsgefahr.

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