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Geringverdiener würden durch Groko-Pläne stark entlastet

Geringverdiener könnten bei Zustandekommen einer neuen großen Koalition mit spürbaren Entlastungen rechnen.
So würde ein Alleinstehender mit 850 Euro monatlichem Verdienst allein durch die Änderungen in der Sozialversicherung im Jahr um insgesamt 339 Euro entlastet. Dies zeigen Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Frank Hechtner von der TU Kaiserslautern, über die das „Handelsblatt“ berichtet.

Union und SPD haben in ihren Sondierungen vereinbart, den Arbeitslosenbeitrag um 0,3 Prozentpunkte zu senken und das Gesundheitssystem wieder in gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanzieren zu lassen. Geringverdiener würden zusätzlich von höheren Grenzen profitieren, ab denen sie volle Sozialbeiträge abführen müssen. Dies soll künftig nicht mehr ab 850 Euro Einkommen im Monat der Fall sein, sondern erst ab 1.300 Euro.

Damit steigt der Methodik des Systems zufolge auch das Gehalt, ab dem Sozialbeiträge fällig werden Durch die Ausweitung dieser so genannten „Midi-Jobs“ bleibt Geringverdienern deutlich mehr Geld übrig, zeigen die Berechnungen Hechtners. Wer 750 Euro im Monat verdient, hätte am Jahresende insgesamt 259 Euro mehr in der Tasche. Ein alleinstehender kinderloser Arbeitnehmer mit einem Einkommen von 1.500 Euro könnte im Jahr mit 117 Euro mehr rechnen.

Erst wer 4.350 Euro im Monat verdient, hat mit 339 Euro eine so hohe Ersparnis wie derjenige mit 850 Euro Gehalt. Die maximale Entlastung von jährlich von 383 Euro tritt erst ab einem Einkommen von 6.500 Euro ein. „Die vorgeschlagenen Änderungen sind zu begrüßen, da hiermit Entlastungen auch für geringere Einkommensgruppen bewirkt werden können“, sagt Hechtner.

Noch nicht enthalten in den Berechnungen sind der geplante Wegfall des Soli für 90 Prozent der Arbeitnehmer und der höhere steuerliche Kinderfreibetrag, die zu weiteren Entlastungen führen. (dts Nachrichtenagentur)

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