Sicherheitskonzept beim Münchner Oktoberfest
Sicherheitskonzept beim Münchner Oktoberfest: Sicherheitsmaßnahmen haben sich bewährt – Erstmals Bodycams beim Oktoberfest 2017 – Wiesn nicht zu einer Festung ausbauen
„Das zwischen der Landeshauptstadt München und der Münchner Polizei abgestimmte Sicherheitskonzept zum Oktoberfest 2016 hat sich bewährt.“ Das berichtete Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute vor dem Innenausschuss im Bayerischen Landtag. Vor allem die zusätzlichen Ordner, die erhöhte Polizeipräsenz und die intensivierten Zugangskontrollen hätten zu noch mehr Sicherheit und auch zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls beigetragen. Die Einsatzerfahrungen der vergangenen Jahre tragen laut Herrmann nun dazu bei, die Sicherheitsmaßnahmen weiter zu verbessern.
Bewährt hat sich nach den Worten des Innenministers auch die nunmehr durchgängige Umzäunung des Festgeländes und das Verbot von größeren Taschen und Rucksäcken.
Auch moderne Technik habe noch einmal einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn gebracht, etwa der Einsatz eines modernen Messenger-Dienstes als unterstützende Kommunikationsmittel. „Unsere Einsatzkräfte auf dem Festgelände und im Wiesn-Umfeld waren mit Smartphones ausgestattet. So konnten sie zum Beispiel Bilder oder Videosequenzen von Maßkrugschlägern schnell an die Einsatzgruppen übermitteln“, so Herrmann. Diese Technik werde künftig bei der Bayerischen Polizei als Ergänzung zum Digitalfunk eingesetzt. Der Vorteil dabei seien kürzere Reaktionszeiten und ein schnelleres Eigreifen von Einsatzkräften.
Innenminister Herrmann sieht auch noch Verbesserungsmöglichkeiten für die Konzeption in diesem Jahr: „Insbesondere die Besucherströme können wir noch besser lenken. Wir stellen deshalb ab diesem Jahr zusätzliche Lautsprechanlagen auf dem Festgelände auf.“ Wegen der erheblich gestiegenen Attacken und Angriffe gegen die Einsatzkräfte auf dem Oktoberfest werden im Jahr 2017 erstmals Bodycams eingesetzt – auch um damit weitere Erfahrungen für Einsätze bei Großveranstaltungen sammeln zu können.
Herrmann sagte abschließend: „Wir wollen die Wiesn nicht zu einer Festung ausbauen, aber es wäre unverantwortlich, die aktuelle Bedrohungslage insbesondere durch den islamistischen Terrorismus und die Auswirkungen der Terroranschläge in Europa nicht ernst zu nehmen. Hundertprozentige Sicherheit kann niemand versprechen. Wir wollen aber das Menschenmögliche leisten, um den Besucherinnen und Besuchern auf der Wiesn ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.“ Das Münchner Oktoberfest sei ein Ort der Gastfreundschaft und des friedlichen Feierns, es stehe für Lebenslust und Weltoffenheit. „Die Wiesn ist und bleibt ein Aushängeschild bayerischer Lebensart.“