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Zwei Musiker, die ihre Konzerte zelebrieren: Schmidbauer & Kälberer begeisterten Günzburg

Schmidbauer & Kälberer begeisterten am 1. Mai das Auditorium im Günzburger Forum am Hofgarten.

„Wir haben selten so eine Nähe zu Künstlern gespürt“, so lautete einer der Gästebucheinträge, der nach dem Günzburger Konzert auf der Website von Werner Schmidbauer zu lesen war. Treffender kann man das Konzert, der zwei Ausnahmemusiker Schmidbauer & Kälberer im Günzburger Forum am Hofgarten vor geschätzten 400 Besuchern nicht beschreiben.

Gleich zu Beginn des knapp zweieinhalbstündigen Abends hatten die Musiker das Publikum im Griff. Bereits beim zweiten Song „Momentensammler“ zog das Auditorium mit und es wurde fleiißig mitgesungen. Und das war nicht der einzige Song.
Bei der vergangenen Tour SÜDEN, zusammen mit Pippo Pollina, waren es insgesamt 100 Konzerte. Das Grande Finale Konzert fand vor 10.000 Besuchern in der Arena di Verona am 12.08.2013 statt. Einige der Konzertbesucher gaben sich zu erkennen, als Schmidbauer fragte, ob im Saal jemand wäre, der das großartige Konzert damals miterleben durfte. Aber auch viele “ Ersttäter“, wie es der Künstler die zum ersten Mal gekommenen nannte, waren nach Günzburg gekommen um einen tollen Abend zu genießen. Und keiner der Konzertbesucher musste das Kommen bereuen.

Das Hang erinnert eher an zwei aneinander montierten Woks, von denen einer mehrere Dellen aufweist. Das Instrument kommt aus der Schweiz und wird nicht mehr gebaut. Die Töne, die Martin Kälberer aus diesem Ufo ähnlichem Ding, dem Hang, zauberte zogen einen in den Bann. Foto: Thomas Rank
Das Hang erinnert eher an zwei aneinander montierten Woks, von denen einer mehrere Dellen aufweist. Das Instrument kommt aus der Schweiz und wird nicht mehr gebaut. Die Töne, die Martin Kälberer aus diesem Ufo ähnlichem Ding, dem Hang, zauberte zogen einen in den Bann. Foto: Thomas Rank

Sie bekamen handgemachte Musik zum Teil mit Instrumenten wie das Hang, die auf den üblichen Musikerbühnen eher rar sind. Das Hang erinnert eher an zwei aneinander montierten Woks, von denen einer mehrere Dellen aufweist. Das Instrument kommt aus der Schweiz und wird nicht mehr gebaut. Die Töne, die Martin Kälberer aus diesem Ufo ähnlichem Ding, dem Hang, zauberte zogen einen in den Bann.

Wie aus einem Soundcheckklimpern ein Lied entstand, erklärte Schmidbauer dem Publikum. „Bei dir“ so heißt der Song, der entstanden ist, wie Werner Schmidbauer erklärt, als er die Taufkerze seiner jüngsten Tochter beim Aufräumen gefunden hatte. Ein schöner Song. Diesen Taxt, erklärte Werner Schmidbauer, schrieb er in der Nacht, als seine Tochter auf die Welt kam. So fand eine Melodie nun plötzlich den passenden Text und ein neuer Song war geboren.
Während Martin Kälberer als Musiker nicht minder glänzt, führte Werner Schmidbauer das Publikum mit heiteren aber auch ernsten Geschichten durch den Abend.



In Bezug auf die Flüchtlingspolitik sagte er, dass vor einigen Jahren es noch ein Bericht wert war, wenn 6 Flüchtlinge ertrunken waren, heute sind wir so abgestumpft, dass uns das gerademal eine Schlagzeile wert ist. „Wir sollten nicht so ablehnend auf die Flüchtlinge reagieren.“ Es wäre die ganz große Kunst, so der Münchener Musiker, wenn man mit den Flüchtlingen in Frieden zusammenleben kann.“

Im Forum herrschte irgendwie eine ganz besondere Atmosphäre, man hatte den Eindruck, man kennt sich schon Jahre, man ist auf Du und du. Die Musiker spielten ihre Musik nicht nur, sie zelebrierten sie. Und die Lieder kommen beim Publikum an, so wie Lieder auch zu den Künstlern kommen.
Es sind, so Schmidbauer die schönsten Lieder, die zu einem kommen, so wie der Titel „Lass uns feiern.“

Schmidbauer&Kälberer
Foto: Thomas Rank

Im Mittelpunkt des Konzertes stand natürlich die aktuelle Platte „Wo bleibt die Musik?“. Hier ist besonders der Titel „Mandela“ zu erwähnen. Schmidbauer erklärte, dass er für etwa ein Jahr als Surflehrer in Afrika lebte. Er war und ist von dem großen Nelson Mandela, der im Dezember 2013 verstorben war, beeindruckt. Und dies so sehr, dass er ihm dieses Lied gewidmet hatte und sich beim Spielen vorstellt, wie er „da Oben“ dazu mittanzt. Das Günzburger Publikum animierte er mit Erfolg zum Mitsingen dieses Songs.
Seit seiner Kindheit fand er den Ort Istanbul interessant. Eigentlich ja weniger der Ort, sondern mehr den wohlklingenden Namen. Eigentlich wollte er sich ja 2013, nach der Tour SÜDEN, eine Auszeit von der Musik nehmen und sich den Traum erfüllen, nach Istanbul zu reisen. Doch dort wurde er von allen Seiten mit Musik beschallt, was ihn dann begeisterte und inspirierte. Nach einiger Überzeugungsarbeit fand sich Schmidbauer dann einige Wochen später denn zusammen mit Martin Kälberer in Istanbul wieder, um dort Ideen zu sammeln. Die Songs sprudelten daraufhin so, das sich beide überrascht zeigen, so schnell eine neue CD rausbringen zu können.

Schmidbauer&Kälberer
Foto: Thomas Rank

Schade ist nur, dass die zwei Musiker wirklich ihre „Drohung“ wahrmachen wollen, und die Zusammenarbeit erst einmal beenden wollen. Wenn das schon sein muss, dann wenigstens mit einer Live DVD von dieser Tour, so dass man eine bleibende Erinnerung an ein so schönes Konzert wie es die Besucher in Günzburg erleben durften, behält. Es war, um es mit einem Wort auszudrücken, einfach nur Grandios. Danke für einen schönen Abend. Nach mehr als zwei Zugaben und Standing Ovations entließen die Besucher die Musiker von der Bühne.

Die bayerische Version von U2 “ One“ (Titel:“Oins“) gehörten ebenfalls zum Programm wie auch ältere Titel.

Nach dem Konzert erfüllten die beiden Musiker noch Autogrammwünsche und beantworteten Fragen des Publikums. Ganz Publikumsnah. Auch das ist Kunst, sich nicht abschirmen zu lassen, sondern mit dem Publikum in Kontakt zu sein und zu bleiben.

(Bericht: Thomas Rank und Mario Obeser / Redaktionelle Überarbeitung und Gestaltung: Mario Obeser / Fotos wie angegeben)

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